Hessen/Region (vg) Im Fall des Hackerangriffs, bei dem persönliche Daten von Politikern im Internet veröffentlicht wurden, ist nach Informationen der ARD ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 20-Jährige soll aus Hessen kommen und die Taten bereits gestanden haben. Bei dem massiven deutschlandweiten Datendiebstahl waren auch Politiker aus Baden-Württemberg betroffen, so unter anderem auch der Karlsruher CDU-Abgeordnete Ingo Wellenreuther.
Wie die ARD berichtet, fahnden die Sicherheitsbehören seit Freitag nach den Tätern. Der 20-jährige Tatverdächtige aus Mittelhessen wurde demnach vom Bundeskrinimalamt am Sonntag verhaftet. Der Mann, der sich mittlerweile in Gewahrsam befindet, habe „umfänglich gestanden“. Das BKA bestätigte die Festnahme eines Verdächtigen. Die zuständige Staatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt wollen zeitnah die Öffentlichkeit informieren.
Hintergrund:
Laut einem Bericht von Inforadio rbb sind alle im Bundestag vertretenen Parteien vom Hackerangriff betroffen – mit Ausnahme der AfD. Veröffentlicht wurden Handynummern und Adressen, aber auch parteiinterne und persönliche Daten wie Chats, Briefe, Rechnungen oder Kreditkarteninformationen. Verbreitet wurden die Informationen über einen Twitter Account. Der Inhaber des Accounts beschreibt sich nach Angaben von Inforadio selbst mit Begriffen wie Security Researching, Künstler oder Satire.
Nach Informationen des SWR sind auch Politiker aus Baden-Württemberg betroffen, so zum Beispiel Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) oder der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl. Private Informationen sollen auch von anderen Politikern aus der Landes-CDU frei zugänglich sein. So handele es sich hierbei zum Beispiel um die CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting (CDU) aus dem Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen oder Ingo Wellenreuther (CDU) aus Karlsruhe. Wellenreuthers private Handynummer wurde in sozialen Netzwerken verbreitet, bestätigt das Büro des CDU-Politikers auf Anfrage von Baden TV. Daneben sind auch weitere Politiker von Grünen, SPD, FDP und Linken betroffen.
Der Fall hat eine Diskussion in der Regierung entfacht, die ankündigte, Konsequenzen aus dem Fall zu ziehen.