Fahrradclubs begrüßen Ausweitung von Radstraßen

Karlsruhe (pm/che) Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßen die Ausweitung weiterer Fahrradstraßen in Karlsruhe. Die Verbände fordern mehr Mut zu radfreundlichen Verkehrswegen und kritisieren die politische Haltung der CDU-Gemeinderatsfraktion.

Die von der Stadtverwaltung geplante Ausweisung weiterer Fahrradstraßen ist aus der Sicht des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) uneingeschränkt zu begrüßen. „Die Stadt sollte sogar noch mehr Mut zeigen und weitere Straßen und Lückenschlüsse in Fahrradstraßen ausweisen“, so die beiden Verbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

„Der Ruf der CDU-Gemeinderatsfraktion Karlsruhe nach einem Konzept zu Fahrradstraßen stellt sich hingegen bei genauem Hinschauen als ein Versuch dar, die weitere Förderung des Radverkehrs für die nächsten Jahre zu behindern.“ meint Christian Büttner, Vorstandssprecher des ADFC Karlsruhe. Er hält „die Stärkung des Radverkehrs für ein Interesse der Autofahrenden: Wer vom Auto aufs Rad umsteigt, trägt dazu bei Staus in der Stadt zu reduzieren. Die Stadt Karlsruhe hat seit über zehn Jahren ein Konzept zur Lenkung und Förderung des Fahrradverkehrs und nun werden geeignete Straßen als Fahrradstraße ausgewiesen“.

„Die Ausweisung von Fahrradstraßen trägt zur Sicherheit des Radverkehrs bei und der Autoverkehr wird hierdurch nicht behindert.“ stellt Erich Frey vom VCD-Vorstand fest. „Dort, wo die Radfahrer in der Mehrzahl sind, sollten sie auch die Möglichkeit haben, nebeneinander zu fahren.“

Die Verkehrsverbände erinnern daran, dass Radler nur mit einem Sicherheitsabstand von 1,50 m überholt werden dürfen, was in Karlsruhe leider noch immer zu häufig missachtet wird und eines der größten Sicherheitsprobleme für das Radfahren in der Stadt darstellt. Durch Fahrradstraßen werden daher allenfalls Autofahrer behindert, die unter Gefährdung der Radfahrer ohne Sicherheitsabstand überholen.

Nicht nachvollziehbar ist aus Sicht von ADFC und VCD auch die Kritik der CDU, es fehle an einem Konzept der Stadt für die geplante Ausweisung weiterer Fahrradstraßen. So stellen etwa die Seminarstraße, Bismarckstraße und Hoffstraße eine durchgehende wichtige Achse für den Radverkehr dar, mit einem geringen Aufkommen an Kfz-Verkehr. In der Verlängerung dieser Achse sollte auch die zunächst zurückgestellte Aufwertung der Nördlichen Hildapromenade zur Fahrradstraße bald umgesetzt werden. Gerade hier zeigen sich die Sicherheitsprobleme manifest, wenn legal auf der Straße fahrende Radfahrer ständig ohne den erforderlichen Sicherheitsabstand von Pkw überholt werden. Dies führt dort dazu, dass die meisten Radfahrer stadtauswärts, um der Gefährdung durch die Autofahrer zu entgehen, illegal auf der falschen Seite oder über den Gehweg fahren. Auch die Sophienstraße sollte durchgehend als Fahrradstraße ausgewiesen werden.