Karlsruhe (che) Die Ausbildungsmesse „Einstieg Beruf“ öffnet am 8. Februar jungen Menschen aus der Region ihre Pforten. Heute haben Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer und Agentur für Arbeit ihre Einschätzung zur Arbeitsmarktsituation dargelegt. Noch immer sind rund um Karlsruhe mehr als 400 Ausbildungsplätze unbesetzt.
„Die Unternehmen der TechnologieRegion Karlsruhe brauchen Fachkräfte. Ursächlich hierfür sind nicht nur sinkende Schülerzahlen, sondern auch der Trend zur akademischen Ausbildung“, unterstreicht IHK-Präsident Wolfgang Grenke die derzeitige Situation. Viele Jugendliche würden sich nach der Schule für das Studium entscheiden – oft nur, weil die Eltern das für ihre Zöglinge als beste Lösung ansähen, heißt es auf der Pressekonferenz. „Nicht jeder ist mit einem Studium gut beraten, das zeigen auch die Abbrecher-Quoten. Rund 25 Prozent der Studienanfänger verlassen die Hörsäle vorzeitig“, so Grenke.
Auch die Bilanz des Handwerkskammer-Präsidenten Joachim Wohlfeil geht in diese Richtung. Nur noch knapp zehn Prozent der Neu-Azubis seien Abiturienten. Er setzt auf jetzt auf die neusten Entwicklungen im Bildungssystem: „In Deutschland und Europa wurden berufliche und akademische Bildung gleichgestellt. Das muss nur mehr bekannt werden. 2014 gibt es die ersten Meisterbriefe, auf denen die Gleichwertigkeit mit dem Bachelor-Abschluss mit draufsteht.“
Ingo Zenkner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, sieht auch die Unternehmen in der Pflicht: „In einigen Berufszweigen müssen die Betriebe schon heute ein größeres Engagement aufbringen, um ihre Ausbildungsplätze erfolgreich zu besetzen.“ Auch er sieht in der „Einstieg Beruf“ eine tolle Plattform, um Unternehmen und Jugendliche zusammenzubringen.
Die Ausbildungsmesse findet am 8. Februar von 10:00 bis 15:30 Uhr in der Schwarzwald- und Gartenhalle Karlsruhe statt. Neben Highlights wie dem Azubi-Herzblatt oder Showkochen präsentieren sich insgesamt 235 Aussteller auf der „Einstieg Beruf“.