Erstes Fazit nach Neonazi-Demo und Gegendemonstration in Durlach

Karlsruhe-Durlach (pol/ij) In einer ersten Pressemitteilung bewertet die Polizei die Versammlungen, Aufzüge und Veranstaltungen als durchweg friedlich. Es gab aber Vorfälle, welche die Bilanz trüben.

Rund 3.000 Polizisten waren vor Ort. Die Partei „Die Rechte“ beging in Durlach ihren sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“. Von ihnen nahmen rund 300 Anhänger an der Demonstration teil. Demgegenüber standen rund 2.700 Gegendemonstranten.

Überwiegend verlief der Tag friedlich. Allerdings gab es mehrere kurzfristige Straßenblockaden, wiederholte Versuche autonomer Gruppen, die Polizeisperren zu überrennen sowie eine ganze Reihe verübter Straftaten, so die Polizei. „Infolge von Übergriffen wurden vier Polizeibeamte leicht verletzt; glücklicherweise trat bei keinem der Kollegen Dienstunfähigkeit ein“, zeigt sich Polizeipräsident Günther Freisleben erleichtert. Auch einige Gegendemonstranten erlitten Blessuren.

Wegen Straftaten wie Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Verstößen gegen das Vermummungsverbot und eines Landfriedensbruchs wurden 19 Personen, davon offenbar drei des rechten Spektrums, festgenommen. Nach Abschluss der erforderlichen Maßnahmen kamen die Beschuldigten alle wieder auf freien Fuß, so die Polizei. Sie müssen sich aber auf entsprechende strafrechtliche Konsequenzen einstellen.

Die meiste Arbeit hatten die Beamten mit rund 700 dem linksautonomen Spektrum zuzurechnenden gewaltbereiten Demonstranten. Diese blockierten jeweils kurzfristig bereits vor Beginn, aber auch während der Veranstaltung der Rechten die Bundesstraße und versuchten mehrfach, die von der Polizei eingerichteten Gittersperren, insbesondere zwei Sperren in der Neuensteinstraße gewaltsam zu überwinden. Die dort eingesetzten Beamten konnten die Angriffe aber allesamt abwehren, wobei neben Pfefferspray teilweise auch der Schlagstock zum Einsatz kam.

Den Schlusspunkt bildete eine Spontanversammlung des linken Spektrums mit rund 350 Teilnehmern. Diese setzten sich kurz nach 16.20 Uhr von der Pforzheimer Straße aus in Richtung Durlacher Stadtzentrum in Bewegung und wurde letztlich nach einer Abschlusskundgebung am „Stachus“ um 17.35 Uhr am Durlacher Bahnhof beendet.