Karlsruhe/Pforzheim/Calw (pol/ame) Erst seit Anfang März ermittelt die sogenannte MTZ gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und schon jetzt verzeichnet sie insgesamt zwei Haftbefehle. „Es war richtig und wichtig die Ermittlungsgruppe einzurichten“ so Polizeipräsident Günther Freisleben. „Wir haben damit wieder sehr frühzeitig auf eine Problemstellung reagiert, wie bereits im August des letzten Jahres mit der Einrichtung der Koordinierungsstelle Zuwanderung“.
Ein 18-Jähriger Asylbewerber aus Serbien steht in dringendem Verdacht, zwischen dem 5. August und dem 18. September des letzten Jahres insgesamt vier Raubüberfälle in Durlach begangen zu haben. Weiterhin fiel der junge Mann schon mehrfach wegen Diebstahls und räuberischen Diebstahls auf. Gegen den Beschuldigten wurde am 2. März Haftbefehl erlassen, der allerdings noch nicht vollstreckt werden konnte, da der Beschuldigte untergetaucht ist. Die Fahndungsmaßnahmen nach dem Mann laufen bereits.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe wurde am Mittwoch ein 24-jähriger Algerier dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Der Asylbewerber reiste im September 2015 ins Bundesgebiet ein. Seit Oktober 2015 werden eine Vielzahl von Ermittlungsverfahren wegen Diebstählen, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzungsdelikten und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte gegen ihn geführt. Am frühen Mittwochmorgen soll der Beschuldigte einem Taxifahrer dessen Mobiltelefon gestohlen haben. Er konnte anschließend von der Polizei vorläufig festgenommen werden. Im Zimmer des Algeriers fanden die Beamten hochwertige Bekleidung und zwei Mobiltelefone.
„Auch die Staatsanwaltschaft begrüßt die Schaffung der neuen Ermittlungsgruppe“ so Leitender Oberstaatsanwalt Gunter Spitz. „Hierdurch wird eine noch engere Abstimmung zwischen Polizei und
Staatsanwaltschaft gewährleistet. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Anordnung der Untersuchungshaft bei Mehrfachtätern, die das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung erheblich beeinträchtigen“. Derzeit beschäftigt sich die Ermittlungsgruppe MTZ intensiv mit insgesamt 34 Asylbewerbern, die aufgrund der Lagebildauswertung aufgefallen sind.
Foto: Stephanie Roeder