Enzkreis wehrt sich gegen Vorwürfe

Enzkreis (pm/an) Das Landratsamt im Enzkreis weist in einer Pressemitteilung den Vorwurf einer schlechten Informationspolitik im Fall des BayWa-Geländes in Neuenbürg aus der Bürgerschaft zurück. „Wir haben praktisch umgehend die Nachbarn und die Öffentlichkeit informiert; noch früher geht es gar nicht“, wird Landesbeamter Wolfgang Herz zitiert.

Der Enzkreis plant nach dem Ausfall eines Standorts im Breiten Tal aktuell eine Notunterkunft mit Hallen in Leichtbauweise am Bahnhof Neuenbürg Süd. „Erst Anfang dieses Monats hat die Stadtverwaltung das Gelände erstmals ins Gespräch gebracht“, so Herz. Zusammen mit einem Vertreter des Eigentümers, der Deutschen Bahn AG, und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Neuenbürg habe sich das Gebäudemanagement des Landratsamts zu Beginn der vergangenen Woche einen Eindruck verschafft.

„Am Mittwochnachmittag haben wir entschieden, dass der Standort grundsätzlich geeignet ist, am Donnerstag hat die Stadt den Eigentümer des Nachbargrundstücks informiert und wir am Freitag die Presse“, schildert Herz die Abläufe. Zu diesem Zeitpunkt sei noch gar nicht klar gewesen, ob das Gelände tatsächlich genutzt werden könne. Auch mit der Bahn sei man noch nicht handelseinig.

„Wir versuchen, die Bürger rechtzeitig zu informieren – manchmal gelingt uns das aber nicht“, sagt Herz, der beispielsweise im Zusammenhang mit der Einquartierung von 24 Flüchtlingen in Arnbach Versäumnisse eingeräumt hatte. In Neuenbürg jedoch, so der Vize-Landrat, habe man gar nicht früher an die Öffentlichkeit oder die Nachbarn herantreten können: „Sonst müssten wir praktisch täglich Informations-Veranstaltungen durchführen – jedes Mal, wenn uns ein Objekt angeboten wird.“ Mit einer seit Juli wöchentlich in den Gemeindeblättern erscheinenden Serie versuche man, sachlich über das Thema „Flüchtlinge im Enzkreis“ zu informieren und Fragen der Bürger zu beantworten.

„Wir sind offen für Bedenken und Anregungen“, sagt Herz. Im konkreten Fall hätte er sich gewünscht, dass die betroffenen Bürger ihre Bedenken zunächst mit dem Landratsamt besprochen hätte: „Dann hätten wir sicherlich 90 Prozent davon sofort ausräumen oder abschwächen können.“