Karlsruhe (pm/da) Die Energie-Baden Württemberg AG (EnBW) steigt aus dem Speicherprojekt Atdorf aus. Nach eigenen Angaben traf das Unternehmen die Entscheidung, nachdem es die Ergebnisse ausgewertet hatte, die es aus der Erörterung des Planfeststellungsverfahrens zum Pumpspeicherprojekt Atdorf erhalten hat. ,,Auf Basis der nun vorliegenden abschließenden Bewertung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, das Projekt nicht fortzuführen.“, so Dirk Güsewell, Leiter der Portfolioentwicklung Erzeugung bei der EnBW.
Zwar habe die Erörterung des Planfeststellungsverfahrens keine Anhaltspunkte dafür geliefert, dass die Genehmigung des Projekts in Gefahr sei. Dennoch habe sich bei dieser Prüfung ergeben, dass mit den weiter anstehenden Projektschritten erhebliche kosten- und zeitintensive Arbeiten zu erfolgen hätten. Einen genauen Zeitpunkt für die Umsetzung des Projekts gäbe es hingegen nicht.
Das Projekt Atdorf ist ein Projekt der Schluchseewerk AG. Sie planen den Bau und den Betrieb eines Pumpspeicherwerks, das eigenen Angaben zufolge mit zwei Becken mit je 9 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen, 1.400 MW Leistung und über 24 km Untertagebauwerke beispielhaft für den Erfolg der Energiewende sein soll. Die Kosten des Bauprojekts sollen rund 1,6 Milliarden Euro betragen.
Baden-Württembergs Energieminister Franz Untersteller bedauert den Ausstieg der EnBW aus dem Speicherprojekt Atdorf: „Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Entscheidung der EnBW nachvollziehbar. Aus energiepolitischen Gründen ist es ein Schritt in die falsche Richtung“.