EnBW beschafft sich rund eine Milliarde Euro neues Kapital

Karlsruhe (pm/ms)  Die EnBW Energie Baden-Württemberg hat sich durch das Platzieren von Hybridanleihen rund 1 Milliarde Euro an frischem Kapital beschafft. Die Hybridanleihen haben eine Laufzeit von 60,5 Jahren, meldet der Karlsruher Energiekonzern. 

„Hybridanleihen stellen ein wichtiges Element der Kapitalstruktur der EnBW dar. Mit dieser Transaktion ist uns eine Verbreiterung unserer Investorenbasis bei gleichzeitig günstigen Finanzierungskonditionen gelungen. Die Mittel aus der aktuellen Emission werden grundsätzlich zur Refinanzierung bestehender Verschuldung verwendet“, erläutert Thomas Kusterer, Finanzvorstand der EnBW. Eine Anleihe hat der Konzern bei Investoren in Europa platziert, sie hat ein Volumen von 725 Millionen Euro. Die zweite Anleihe hat ein Volumen von 300 Millionen US-Dollar und wurde bei Investoren in Asien platziert. Die Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s erkennen die Hybridanleihen zur Hälfte als Eigenkapital an, so der Konzern.

EnBW kann Anleihen nach fünf Jahren vorzeitig zurückzahlen

Ausgabetag der Anleihen ist der 5. Oktober 2016, erster Zinszahlungszeitpunkt ist am 5. April 2017. Die EnBW hat das Recht, die Anleihen erstmalig fünf Jahre nach dem ersten Zinszahlungszeitpunkt und danach zu jedem Zinszahlungszeitpunkt vorzeitig zurückzuzahlen.

Hybridanleihen

Es handelt sich um eine Mischform aus Aktie und Anleihe mit langfristiger Laufzeit. Normal darf der Emittent (gibt Wertpapiere zu Kapitalbeschaffung aus) also die EnBW die Anleihe nach zehn Jahren zurückzahlen. In diesem Fall darf der Energiekonzern die Anleihe aber auch schon nach fünf Jahren tilgen. Ansonsten läuft die feste Verzinsung über 60,5 Jahre. Diese spezielle Form der Anleihe genügt internationalen Standards und wird von den internationalen Finanzmärkten besser angenommen als die früher in Deutschland üblichen Anleihen.