Stuttgart/Karlsruhe (pm/amf) In Baden‑Württemberg haben im abgelaufenen Jahr 17. 546 Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. 757 davon im Stadt- und 452 im Landkreis Karlsruhe. Das belegen die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamts. Die Einbürgerungszahl lag im letzten Jahr im Südwesten so hoch wie seit dem Jahr 2003 nicht mehr. Damals hatten 19.454 Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit erworben. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der in Baden-Württemberg eingebürgerten Personen 2015 um fast vier Prozent gestiegen.
Die im letzten Jahr eingebürgerten Personen stammen aus insgesamt 143 Nationen. Mit Abstand am häufigsten – wie bereits in den Jahren zuvor – haben Türken (3 .369) die deutsche Staatsangehörigkeit erworben. Jede fünfte Einbürgerung betraf Personen mit einer türkischen Staatsangehörigkeit. An zweiter Stelle folgen Einbürgerungen von Staatsangehörigen der Republik Kosovo (1 376), gefolgt von Kroaten (1 128). Unter den 15 Herkunftsstaaten mit der höchsten Zahl an Einbürgerungen waren neben 12 europäischen auch 2 asiatische Staaten – Irak (594) und Iran (260) – sowie Brasilien (230). Mehr als die Hälfte aller 2015 eingebürgerten Personen, nämlich rund 58 Prozent, haben ihre frühere Staatsangehörigkeit behalten können.
In den letzten Jahren ist bezüglich der Einbürgerungszahlen ein insgesamt positiver Trend zu beobachten. Das gilt für die große Mehrzahl der Stadt- und Landkreise im Südwesten. Allerdings zeigen sich bei der Einbürgerungsquote, also bei der Zahl der Einbürgerungen bezogen auf die jeweilige Zahl der ausländischen Bevölkerung, weiterhin deutliche regionale Unterschiede. Am höchsten lag die Quote im Stadtkreis Heidelberg sowie in den Landkreisen Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und Konstanz, wo im Zeitraum 2011 bis 2015 rund acht Prozent der Ausländer eingebürgert worden sind. Im Enzkreis sowie im Stadtkreis Baden-Baden lag die Quote bei jeweils vier Prozent.
Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney zeigte sich über den erneuten Anstieg der Einbürgerungen erfreut und bewertet sie als Bestätigung für ihre Integrationspolitik. „Die erneut gestiegenen Einbürgerungszahlen zeigen, dass unsere Maßnahmen direkt bei der Zielgruppe ankommen und sich dadurch immer mehr gut integrierte Ausländer für den deutschen Pass entscheiden“, sagte Öney. „Als zuständige Ministerin habe ich die Einbürgerungspolitik liberalisiert, denn Eingebürgerte haben im Schnitt bessere Bildungsabschlüsse, bessere Jobs und bessere Einkommen – Einbürgerung lohnt sich auch für den Staat“, so die Integrationsministerin.