Durchsuchungen in Dresdner Fanszene nach Ausschreitungen im Mai

Karlsruhe/Dresden (pol/da) Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen nach dem Fußballspiel Karlsruhe-Dresden im Mai hat die Polizei heute Morgen in Dresden mehrere Fan-Wohnungen durchsucht. Neben Dresden seien auch Gebäude in Brandenburg, Baden-Württemberg und in der Schweiz betroffen, so Polizei und Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Sie hatten nach dem Spiel die Ermittlungen aufgenommen.

Am 14. Mai waren etwa 1.500 Fans des SG Dynamo Dresden durch Karlsruhe zum Wildparkstadion marschiert. Sie trugen dabei militärähnliche Tarnkleidung mit dem Aufdruck ,,FOOTBALLARMY DYNAMO DRESDEN“ und ein Transparent mit der Aufschrift ,,KRIEG DEM DFB“. Während ihres Marsches setzten die Fans außerdem Nebeltöpfe ein, die zusammen mit rhythmischem Trommeln das militante Erscheinungsbild verstärkten. Sie bewarfen die Polizisten, die den Menschenzug begleiteten, mit Pyrotechnik und verletzten sie dabei. Am Stadion angekommen überranten die Fans dann die Einlasskontrolle. Auf diese Weise verschafften sie sich unkontrolliert Einlass und nahmen Pyrotechnik mit, die sie während des gesamten Spiels im Stadion abfeuerten. Gästefans, die nicht entsprechend uniformiert waren, wurden mit Körpergewalt abgedrängt; auch das Servicepersonal wurde angegriffen.

Ermittlungsgruppe ,,Dynamo“ eingerichtet

Infolge der Ausschreitungen leitete die Staatsanwaltschaft Karlsruhe mehrere Ermittlungsverfahren ein: Wegen gefährlicher Körperverletzung, Vertößen gegen das Versammlungs- und Sprengstoffgesetz sowie wegen Landfriedensbruchs. Die Polizei richtete eine Ermittlungsgruppe mit dem Namen ,,Dynamo“ ein, mit deren Ermittlungsergebnisse die Staatsanwaltschaft nun vor dem Landgericht Karlsruhe Durchsuchungsbeschlüsse für 33 Wohnungen und Geschäftsräumlichkeiten erwirkte. Insgesamt richten sich die Durchsuchungsmaßnahmen gegen 2o Verdächtige.