„Dramatische Verhältnisse“ im Gastgewerbe: Gewerkschaft fordert Mindest-Kurzarbeitergeld für Beschäftigte

Region (pm/ks) Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert angesichts des seit Anfang November anhaltenden Lockdowns die Einführung eines Mindest-Kurzarbeitergeldes für Beschäftigte. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass sich im Moment bundesweit mehr als jeder zweite Arbeitnehmer der Branche in Kurzarbeit befindet und spricht von einer dramatischen Lage für das Gastgewerbe.

Gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi hat die NGG deshalb einen offenen Brief an die Bundesregierung verfasst, in dem sie die Einführung eines Mindest-Kurzarbeitergeldes von 1.200 Euro im Monat fordert. Im Moment seien viele Angestellte von diesem Betrag weit entfernt, so die Gewerkschaft. Das betreffe vor allem diejenigen, die den gesetzlichen Mindestlohn erhalten. Eine Kellnerin, die in Vollzeit zum Mindestlohn arbeite, komme im ersten Bezugsmonat auf nur 728 Euro Kurzarbeitergeld.

„Im Unterschied zu anderen Branchen dauert der derzeitige Lockdown für die Gastronomie und Hotellerie immerhin schon seit Anfang November. Die Beschäftigten wissen nicht mehr, wie sie noch ihre Miete bezahlen sollen. Ihre letzten Reserven sind längst aufgebraucht. Und es könnten noch Monate vergehen, bis Hotels und Gaststätten wieder öffnen“, so Elwis Capece, Geschäftsführer der NGG-Region Mittelbaden-Nordschwarzwald.