Drahtzaun zerstört: Unbekannte sorgen für Tierausbruch im Karlsruher Oberwald

Karlsruhe (pol/amf) Bislang Unbekannte haben am Silvesternachmittag den Drahtzaun an einem Gehege im Tierpark Oberwald zerstört und damit für einen Ausbruch von mehreren Hirschen gesorgt. Wie die Polizei und der Zoo Karlsruhe in einer gemeinsamen Erklärung erst am heutigen Dienstag mitteilten, flohen sieben der in dem Gehege lebenden Skiahirsche in den umliegenden Wald. Die offensichtlich aufgeschreckten Tiere wurden durch eine Spaziergängerin gegen 17 Uhr entdeckt und der Polizei gemeldet.

Beim Eintreffen der Polizisten waren zwei Hirschkühe von selbst wieder ins Gehege zurückgelaufen. Ein weiteres Tier konnte in die Umzäunung zurückgetrieben werden. Die restlichen Hirsche waren zwar in unmittelbarer Nähe, jedoch so verschreckt, dass sie sich trotz mehrfacher Versuche nicht ins Gehege dirigieren ließen. Am Neujahrstag gelang es Zoomitarbeitern, drei weitere Tiere ebenfalls unverletzt einzufangen. Die letzte Hirschkuh wurde zwar mehrfach gesichtet, konnte aber erst gestern von Tierpflegern ins Gehege getrieben werden. Die Ermittler geehn davon aus, dass an Silvester nicht nur der Zaun absichtlich zerstört wurde, sondern die Tiere auch aktiv aus der Umzäunung getrieben wurden.

„Das ist für uns ein völlig inakzeptabler Vorgang“, sagt der Karlsruher Zoo-Direktor Matthias Reinschmidt. Der Tierpark gehört als Außenstelle zum Zoologischen Stadtgarten. „Wären die Tiere in Panik Richtung Südtangente oder Autobahn gelaufen, hätte es dort eine massive Gefährdung für die Autofahrer gegeben. Dann hätten wir die Tiere erschießen müssen. Der oder die Täter haben mit ihrem Handeln somit Menschen- und Tierleben gefährdet“, so Reinschmidt.

Auf der Suche nach den Tätern hofft die Polizei auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Hinweise von Zeugen, die am Silvestertag zwischen 15 und 17 Uhr im Bereich des Tierparks Oberwald unterwegs waren und verdächtige Beobachtungen gemacht haben, nimmt das zuständige Polizeirevier in der Südweststadt unter der 0721 6663411 entgegen.

(Foto: Archivbild)