Karlsruhe (pm/pas) Im Streit um die Einführung einer gesonderten Altpapiertonne fährt die Junge Union (JU) schwere Geschütze auf: Sie fordert den Rücktritt des zuständigen Bürgermeisters Klaus Stapf (Grüne). Er trage als Dezernatsleiter und treibende Kraft hinter dem Projekt die Hauptverantwortung für das Fiasko, teilt der JU-Vorsitzende Daniel Gerjets mit.
Weder verwertungstechnisch noch finanziell mache die Blaue Tonne Sinn, ist die JU überzeugt. Sie sei nur eine versteckte Gebührenerhöhung und einer bewussten Fehlinterpretation des Kreislaufwirtschaftsgesetzes geschuldet. „Wir haben eine lebenswerte Stadt und das Karlsruher Verwertungssystem funktioniert hervorragend. Dies dürfen wir nicht durch die fortgesetzten Irrfahrten von Herrn Stapf gefährden. Die Idee der blauen Tonne gehört auf den Müll“, so Gerjets weiter.
Kritik von vielen Seiten
Nach der knappen Gemeinderatsentscheidung für die Einführung einer Altpapiertonne ebbt der Widerstand kaum ab. Die FDP hatte OB Frank Mentrup aufgefordert, den Beschluss einzukassieren und der Stadtverwaltung Dilettantismus vorgeworfen. Der Stadtjugendausschuss fürchtet um die Einnahmen aus der Altpapiersammlung der Vereine und auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuther wirft der Stadt eine Fehlinterpretation des Gesetzes vor.