Stuttgart (pm/laho) Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. – Landesverband Baden-Württemberg fordert den Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Winfried Hermann auf, gegenüber den Kommunen auf eine sofortige Überprüfung der Standorte ihrer Messstationen hinzuwirken.
Laut dem Wirtschaftsrat der CDU e.V. sind die Folgen von unheitlichen Messverfahren fatal. Richtig wären, angesichts zunehmender Verkehre, effektive Luftreinhaltepläne für die Metropolen. In Fahrverboten eine Lösung zu sehen, wäre die unsinnigste Variante. Denn wie solle, laut dem Wirtschaftsrat der CDU, eine Großstadt organisiert werden, wenn die wichtigsten Verkehrssachen mit Fahrverbot belegt werden. Lebensmittel müssen in den Supermarkt, Stahlträger auf die Baustelle oder Handwerker zum Kunden. Auch Buslinien, die Abfallentsorgung, Polizei und Feuerwehr, Rettungsdienste, Taxen, Liefer- und Baufahrzeuge können im Falle eines Diesel-Fahrverbots ausgesperrt werden – sofern es nicht umfangreiche Ausnahmeregelungen und Umgehungsmöglichkeiten über Ausweichstrecken gibt.
Die einfachste und am schnellsten umsetzbare Maßnahme für bessere Stadtluft wäre daher die konsequente Beseitigung von Stop-and-Go-Verkehr. Dazu müsse die Kommunalpolitik auf eine intelligentere Verkehrsteuerung in der Landeshauptstadt setzen: Mehr grüne Wellen, ein optimiertes Baustellenmanagement und die Vermeidung künstlicher Straßensperrungen könnten den Verkehrsfluss beschleunigen und letztlich für weniger Schadstoffe sorgen. Vor allem aber müsse die Gemeinde die Verkehrsbetriebe der Stadt so ausstatten, dass diese in der Lage wären, die stetig wachsenden Pendlerströme aus den Randbezirken mit mehr Angeboten und dichteren Taktungen aufzunehmen. Daneben könne aber auch die Digitalisierung ein Schlüssel für saubere Luft sein. Dies reiche von Plattformen, die helfen, freie Parkplätze zu finden und damit unnötige Mehrverkehre zu verhindern, über die Bereitstellung von Echtzeit-Fahrinformationen für Bus und Bahn bis hin zu neuen, intelligenten Stadtlogistikkonzepten.
Grundsätzlich sollte auch über die Entflechtung von Verkehr und Wohnen nachgedacht werden. Gerade neue Wohnquartiere für Hunderte von Menschen müssten nicht unmittelbar an stark frequentierten Hauptverkehrsadern entstehen. Zugleich behindere das Zubauen von Straßenzügen die ausreichende Durchlüftung der Städte. Mit ihrer Quartiersplanung haben die Kommunen, laut dem Wirtschaftsrat der CDU, hier einen weiteren wichtigen Schlüssel für bessere Stadtluft selbst in der Hand.