Die Zukunft ist digital – und Karlsruhe ist vorbereitet

Region (cm) Die Digitalisierung der deutschen Arbeitswelt ist nicht mehr aufzuhalten, selbst bisher IT-ferne Branchen können sich ihr nicht entziehen. Das stellt Firmen und Arbeitnehmer permanent vor neue Herausforderungen. Die gute Nachricht: Die Technologie-Region Karlsruhe hat den Ruf der Zukunft längst gehört und kann deswegen mit der aktuellen Entwicklung mithalten.

Das Karlsruher Institut für Technologie hat im Hochschulranking der WirtschaftsWoche wieder einmal ausgezeichnet abgeschnitten (wir berichteten). Insbesondere der Informatik-Bereich bringt Absolventen hervor, die laut Meinung der lokalen Arbeitgeber bestens auf die Praxis in der IT-Wirtschaft vorbereitet sind. Aus diesen Gründen sind das gute Nachrichten:

IT-Kenntnisse avancieren zur Schlüsselqualifikation

Digitale Innovationen finden natürlich nicht nur im Alltag, sondern auch in der Produktionsindustrie und im Dienstleistungsgewerbe immer mehr Anklang. Überraschend dabei ist, dass sich dieser Trend nicht nur auf eCommerce- oder Marketing-Firmen beschränkt, sondern auch in Kunst, Wissenschaft und Journalismus Einzug hält – also überall dort, wo die neuen Technologien dabei helfen können, Arbeitsabläufe und die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit effizienter zu gestalten. Das hat natürlich fundamentale Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Die früher explizit geforderten EDV-Kenntnisse wie Microsoft Office sind inzwischen kaum noch einer Erwähnung im Lebenslauf wert, denn die meisten Arbeitgeber setzen sie als absolutes Basiswissen voraus. Ähnliches gilt zunehmend für die Bild- und Videobearbeitung.

Indem man mit einem Online-Tool eine eigene Bewerber-Homepage erstellt, kann man sich auf dem Arbeitsmarkt bereits als digitalaffin präsentieren. Das Portfolio eines Spitzenbewerbers wird in Zukunft aber noch viel mehr enthalten müssen, so wird etwa das Erlernen von Programmiersprachen immer wichtiger werden. Laut Stepstone.de steht die beliebte Programmiersprache Java bereits auf Platz 4 der am häufigsten nachgefragten Kompetenzen, gleich nach SAP (also Kenntnissen in Unternehmenssoftware). Die IT liegt in dem Stellenportal bereits auf Platz 5 der meistgesuchten Jobs. Insgesamt wurde nach Angaben von StepStone im Jahr 2017 um ein Vielfaches häufiger nach Berufen im Digitalbereich gesucht als noch im Vorjahr. Laut einer Umfrage der International Data Corporation (IDC) werden schon bald neun von zehn Stellenanzeigen IT-Kenntnisse in unterschiedlicher Ausprägung als Anforderung enthalten.

Günstiger Jobmarkt

Karlsruhe gilt schon seit Jahren neben Berlin, München und Aachen als einer der größten Branchenstandorte Deutschlands und entwickelt sich ununterbrochen weiter. Um zu erkennen, was für einen hohen Stellenwert das Thema IT für die Stadt und Region hat, reicht ein kurzer Blick in die jüngsten Nachrichten: Immer mehr Unternehmen und Investoren lassen sich hierzulande nieder und treiben den Fortschritt weiter voran. Die Fiducia & GAD IT AG, einer der größten deutschen IT-Dienstleister, hat erst vor Kurzem beschlossen, 77 Millionen Euro in die Einrichtung eines „IT Campus“ zu investieren, den das Karlsruher Architekturbüro archis planen wird.

Gleichzeitig ist die Stadt ein Hotspot für ambitionierte Start-ups wie Connecting Media. Der 360-Grad-Serviceanbieter unterstützt kleine und mittlere Unternehmen, denen die Komplexität des digitalen Zeitalters über den Kopf zu wachsen droht, in den Bereichen Werbung, Hosting, IT-Security und Compliance. Es gibt also ausreichend Grund zur Annahme, dass die Chancen für gut ausgebildete Fachkräfte und Hochschulabsolventen in Zukunft weiter zunehmen werden. Aktuelle Jobangebote in Karlsruhe umspannen etwa Softwareentwicklung, Consulting, Systemadministration und Web-Entwicklung.


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