BG Karlsruhe: Nur nicht die Nerven verlieren

„Es tut uns Leid, bitte habt Geduld mit uns“ – die Worte von BG-Kapriän Rouven Roessler klangen schon nach dem Heidelberg-Spiel flehend. Das war am 12. Oktober, nach der dritten Niederlage im vierten Saisonspiel. Die Zuschauer waren Enntäuscht, hatte man doch nach dem knapp verpassten Aufstieg Ende letzter Saison große Hoffnungen gehegt: Vielleicht klappt es ja diesmal mit der Rückkehr in die erste Liga?!

Seit dem Heidelberg-Spiel sind mittlerweile vier Wochen vergangen. Gewonnen hat die BG seitdem noch immer nicht. Einem Saisonsieg (1. Spieltag in Kirchheim) stehen mittlerweile sieben Niederlagen gegenüber. Die Mannschaft ist auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Das Heimspiel vergangenen Sonntag wollten gerade einmal 1002 Zuschauer sehen, weniger als die Hälfte im Vergleich zum Beginn der Saison.

Die Gründe für die Misere sind vielschichtig. Vor allem schmerzt der verletzungsbedingte Ausfall von Rouven Roessler und Nils Menck. Dem Trainer fehlen echte Alternativen. Youngster wie Sheldon Eberhardt und Michael Müller geben ihr Bestes, ihnen fehlt jedoch Erfahrung und das Durchsetzungsvermögen. Coach Torsten Daume will das Team mit einem weiteren deutschen Neuzugang verstärken. Den mitten in der Saison zu finden ist allerdings ein Kunststück.

Morgen muss die BG Karlsruhe zum Auswärtsspiel nach Göttingen reisen. Es wäre eine dicke Überraschung, würde dort die Trendwende gelingen. Die Göttinger stehen an der Tabellenspitze, und dürften mit dem Selbstvetrauen ausgerüstet sein, das den Karlsruhern derzeit fehlt. „Da zittert die Hand beim Korbleger“, musste Daume nach der jüngsten Pleite zugeben.

„Es ist wichtig, dass wir am Anschlag kämpfen“, fordert der Coach von seiner Mannschaft morgen, „dann können wir in Göttingen nur gewinnen.“ Selbst eine knappe Niederlage wäre schon ein Erfolg für die Karlsruher.

Aber: Auch wenn derzeit Depression in und um die Mannschaft herrscht: Noch ist nichts verloren. Um am Ende der Saison in die Playoffs zu kommen, reicht eine ausgeglichene Bilanz von Siegen und Niederlagen. Schafft die BG in den nächsten Wochen die Trendwende,  und kann sie nach Weihnachten eine Serie starten, dann ist der achte Tabellenplatz durchaus noch drin.

Oft sind es Millimeter oder Sekunden, die im Basketball zwischen Sieg und Niederlage entscheiden. „Momentum“ nennt Torsten Daume das. Dieses Momentum auf die eigene Seite zu ziehen ist allerdings verdammt harte Arbeit. Wenn sich Mannschaft und Coach dieser Arbeit stellen, muss der Klassenerhalt nicht das  Saisonziel bleiben. Wer die Nerven verliert, der hat schon verloren!

 

Was ist los bei der BG? – ein Stimmungsbild von Fabian Roth: