Stuttgart (pm/da) Im Hinblick auf die aktuell noch unbesetzten Ausbildungsstellen kritisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg die Betriebe. „Die Probleme auf dem Ausbildungsmarkt sind noch lange nicht gelöst“, sagte Gabriele Frenzer-Wolf, die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende. Ein Grund sei, dass die Betriebe weiterhin nach dem Prinzip der Bestenauslese vorgingen und leistungsschwächere Bewerberinnen und Bewerber oft außen vor blieben.
Aus Sicht von Frenzer-Wolf haben trotz der vermeintlich guten Zahlen der Arbeitsagenturen ,,bei Weitem nicht alle interessierten Jugendlichen“ die Chance, einen Ausbildungsberuf zu erlernen. Außerdem seien viele junge Menschen unversorgt, weil immer weniger Arbeitgeber ausbildeten. Im Land treffe das nur noch auf jeden fünften Betrieb zu. Nach Meinung von Frenzer-Wolf haben sich die Betriebe die hohe Zahl an offenen Ausbildungsplätzen auch selbst zuzuschreiben: „Dort, wo Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, liegt das häufig an schlechten Ausbildungsbedingungen, wie häufigen Überstunden, ausbildungsfremden Tätigkeiten oder einer geringen Vergütungen“, sagte Frenzer-Wolf. Dies belegten die jährlich von der DGB-Jugend erstellten Ausbildungsreports. Landesweit brechen dem DGB zufolge im Schnitt mehr als 22 Prozent der Auszubildenden ihre Ausbildung ab. Der Gewerkschaftsbund erneuert deshalb seinen Vorschlag, ein landesweites Ausbildungsmonitoring für Geflüchtete in Ausbildung einzuführen. Spätestens mit Ausbildungsbeginn sollten sich Azubis außerdem über ihre Rechte und Pflichten informieren.