Chemikalien könnten nach Huchenfeld zurückkehren

Pforzheim (pm/da) Die Bundeswehr möchte das Materiallager in Huchenfeld als Lager für Gefahrenstoffe nutzen. Das geht nach Angaben der Stadt Pforzheim aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums an die Stadt hervor. Demnach kommen u. a. technische Gase, Säure und Laugen, Chemikalien (Reinigungs-/Dekontaminationsmittel) sowie Farben, Lacke und Klebstoffe für eine Lagerung nahe Pforzheim in Frage.

Auch die Lagerung von Schmier- und Betriebshilfsstoffen (Öle und Fette) sei möglich. Das Bundeswehrlager in Huchenfeld ist seit Jahren verlassen; in den letzten Jahren seines Betriebs hatte es Proteste aus der Bevölkerung gegen die dort gelagerten Chemikalien gegeben. Mitte Januar war bekannt geworden, dass das Verteidigungsministerium das Lager innerhalb der nächsten vier Jahren reaktivieren möchte. Grund dafür ist nach Aussage des Ministeriums die Tatsache, dass die Bundeswehr wieder wächst, nachdem sie in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten geschrumpft ist. Neben Huchenfeld sollen deshalb auch sieben weitere Material- und Munitionslager reaktiviert werden. Insgesamt will die Bundeswehr dafür 200 Millionen Euro in die Hand nehmen; in den Standort Huchenfeld sollen 14 Millionen fließen. Die Reaktivierung soll in Pforzheim 80 neue Arbeitsplätze schaffen.

Materiallager aufgrund seiner früheren Nutzung als Gefahrenstofflager geeignet

Aus Sicht der Bundeswehr sei das Lager wegen seiner früheren Nutzung als Lager für Gefahrenstoffe wie Chemikalien für diese Nutzung geeignet, so die Stadt Pforzheim. In seiner Antwort an die Goldstadt schließt der zuständige Referatsleiter Thomas Henrich „zum jetzigen Zeitpunkt eine Lagerung von Munition und Kraftstoffen“ aus. Dies bezeichnen Oberbürgermeister Peter Boch unddie Ortsvorsteherin Sabine Wagner als gute Nachricht für die Huchenfelderinnen und Huchenfelder. Ihnen zufolge hat das Verteidigungsministerium versichert, „dass die Bundeswehr selbstverständlich die für die Lagerung von Gefahrstoffen einschlägigen strengen gesetzlichen Schutz- und Umweltauflagen sowie Sicherheitsstandards erfüllen“  sowie „im Einzelfall, abhängig von der endgültig festgelegten Materialprüfung, weitere organisatorische und bauliche Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen treffen“ werde. Mit einem Abschluss der Planungen sei voraussichtlich nicht vor Ende 2020 zu rechnen.