Ettlingen (pm) Bei einer feierlichen Übergabe erhielt am Mittwoch Ottilie Vielsäcker das Bundesverdienstkreuz am Bande durch Staatsrätin Gisela Erler überreicht, das teilt die Stadt Ettlingen mit.
„Eine große Bereicherung für die Stadt“ sei Ottilie Vielsäcker, hob denn Frau Erler in ihrer Laudatio heraus. Nach ihrer Pensionierung als Lehrerin hat sie sich als Hospizhelferin ausbilden lassen und in Ettlingen den ambulanten Hospizdienst und das Hospiz Arista maßgebliche mit geprägt. „Sie war und ist Motor für die Arbeit im Hospizdienst“ und hat dadurch auch den „Gedanken der Sterbebegleitung in der Öffentlichkeit verankert“. Sie war im Leitungskreis Hospiz und gehört zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des Fördervereins. Aber auch in der Seniorenarbeit hat sich Frau Vielsäcker eingebracht. Mit ihrem Namen verbunden sind „Junior trifft Senior“ der generationsübergreifende Freiwilligendienst oder die ehrenamtliche Mitarbeit in stationären Einrichtungen. Dass Verantwortung „kein leeres Wort für sie ist“, spiegelt sich in ihrem Engagement an den unterschiedlichsten Stellen wider. Denn auch bei der Evangelischen Altenhilfe Ettlingen organisierte sie zahlreiche Projekte und Veranstaltungen im Rahmen des sogenannten „seniorKompetenzteams oder beim Arbeitskreis „Demenzfreundliches Ettlingen“.
Aufgrund des großen Erfolgs bei der Koordination zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung wurde unter ihrer Leitung die Gruppe „Netzwerk für Menschen mit Behinderung“ gegründet. Integrative Sportgruppen sowie barrierefreie Um- und Neubauten oder die Cap-Märkte sind sichtbare Ergebnisse. Ottilie Vielsäcker habe aber auch ihre Augenmerk beim lokalen Bündnis für Familien auf das „Netzwerk Alltagsnöte“ gelegt und das Konzept für die Ettlinger Familienassistenten mitentwickelt. „Mit Ihrem Engagement haben sie entscheidend dazu beitragen, dass das Leben in Ettlingen lebenswerter wird“, so Erler, die vor der Überreichung der hohen Auszeichnung Theodor Heuss zitierte, „der Staat muss auch danken können“.
Dank der vielen mitgereisten Vertreter der unterschiedlichen Verbände, Organisationen und Vereine sei die Veranstaltung in der „Landeshauptstadt ein Ettlinger Heimspiel“, hob Oberbürgermeister Johannes Arnold augenzwinkernd heraus. Als „Grande Dame des Ettlinger sozialen Lebens“ bezeichnete Arnold respektvoll Frau Vielsäcker. Sie sei eine erfolgreiche Netzwerkerin, die begeistere und mitreiße. Und was sie noch auszeichne, „Sie haben die Größe besessen, den Staffelstab zu übergeben“. Sie haben für Ihre Nachfolge gesorgt durch Ihre Aus- und Fortbildungsveranstaltungen“. Der OB erinnerte daran, dass Frau Vielsäcker nach einem erfüllten Arbeitsleben begonnen habe, sich in vielen Bereichen zu engagieren. Mit Blick auf die zahlreichen Mitstreiter, die im Marmorsaal zu gegen waren, sprach er ihnen gleichfalls seinen Dank aus, denn nur gemeinsam kann man so viel erreichen wie Sie Frau Vielsäcker. Als Dankeschön von der Stadt Ettlingen überreichte er eine Majolika-Replik des Narrenbrunnens.
Die Beschreibung des ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg Erwin Teufel für Ettlingen „jeder Quadratmeter Leben“ treffe auch auf Frau Vielsäcker zu, so Landtagsabgeordneter Werner Raab. Er erinnere sich noch an den Anfang des Begegnungszentrums in Ettlingen, an dessen inhaltlicher Ausrichtung sie wesentlich mitgearbeitet habe.