Karlsruhe (pm/rl) Der Bundestag erhöht zum kommenden Jahr das Budget für das bundesweit vernetzte Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB). Das gab das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) heute bekannt. Die Zuschüsse für das TAB, das auch am KIT beheimatet ist, werden sich ab 2017 um 25 Prozent erhöhen. Der Bundestag will damit die wissenschaftliche Beratung eigenen Angaben zufolge in Zukunft besser nutzen.
Laut Professor Armin Grunwald, dem Leiter des TAB, kann beobachtet werden, dass es seitens des Bundestags immer mehr Fragen zu den Auswirkungen neuer Technologien gibt, für deren Beantwortung sich die Fraktionen eine unabhängige und wissenschaftlich fundierte Beratung wünschen. Die Verbesserungen der finanziellen Bedingungen sei ein deutliches Signal großer Wertschätzung und eine Voraussetzung, um die steigenden Ansprüche an die wissenschaftliche Beratung erfüllen zu können, so Grunwald.
Seit mittlerweile 26 Jahren berät das TAB den Bundestag in Fragen rund um das Thema wissenschaftlich-technologischer Wandel. In den Beratungsprozessen flossen zuletzt unter anderem Berichte über synthetische Biologie, moderne Stromnetze als Schlüsselelement nachhaltiger Energieversorgung, Inwertsetzung von Biodiversität, Online-Bürgerbeteiligung an der Parlamentsarbeit und Online-Mediensucht mit ein. Aktuell laufen Analysen zur Robotik in der Pflege, zum Data-Mining und zu den Chancen und Risiken mobiler und digitaler Kommunikation in der Arbeitswelt. Auch Beobachtungstechnologien im Bereich der zivilen Sicherheit werden getestet.
Mit dem nun bewilligten Zuschuss erhöht sich das Budget des TAB auf künftig 2,6 Millionen Euro. Neben dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am KIT sind auch andere Institute deutschlandweit am TAB beteiligt.