Bundeskartellamt fordert Neuordnung des zentralen Holzverkaufs

Stuttgart/Karlsruhe (pm/yb) Die vom Bundeskartellamt geforderte Neuordnung des zentralen Holzverkaufs in Baden-Württemberg stößt bei Naturschützern auf massive Kritik.

Der Naturschutzbund Nabu hat deshalb den Petitionsausschuss des Bundestags eingeschaltet, wie der Landesvorsitzende Andre Baumann in Stuttgart mitteilte. Die Bonner Wettbewerbshüter hatten eine strikte Trennung der Vermarktung des Holzes aus dem Staatswald von dem aus Kommunal- oder Privatwald angemahnt. Das Land steht damit vor der Zerschlagung seiner Forststruktur.

Das Land Baden-Württemberg vermarktet sowohl das Holz aus dem eigenen Wald als auch das Holz aus den kommunalen und den privaten Wäldern. Würde man eine solche Konstruktion im rein privatwirtschaftlichen Bereich vorfinden, wäre das ein eindeutiges Vertriebskartell. Tatsächlich bündelt das Land Baden-Württemberg den Verkauf von mehr als 60 Prozent des im Land geschlagenen Rundholzes. Dem stehen die einzelnen Sägewerksbesitzer gegenüber, die dadurch einer sehr hohen Marktmacht ausgeliefert sind. Die Aufgabe des Bundeskartellamts ist, dafür zu sorgen, dass hier mehr Wettbewerb stattfinden kann. Uns ist wichtig, dass der Sägewerksbesitzer ein breiteres Angebot mit mehr Anbietern vorfindet, damit er besser über Preise und Bedingungen verhandeln kann, so Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.