Bund streicht Ausbau der Karlsruher Nordtangente

Karlsruhe (pm/amf) Das Bundesverkehrsministerium hat den ursprünglich angedachten Ausbau der Karlsruher Nordtangente gestrichen. Die Nordumfahrung der Fächerstadt ist nicht mehr Teil des Bundesverkehrswegeplans, den das Ministerium am Mittwochabend veröffentlicht hat. Der Plan fasst die zentralen Neu- und Ausbauprojekte in der Infrastruktur Baden-Württembergs in den nächsten 15 Jahren zusammen. Die Reaktionen in der Region fallen unterschiedlich aus.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuther zeigt sich enttäuscht über die Streichung und gibt Land und Stadt die Schuld. „Das ist bitter für Karlsruhe, denn der Bund hätte eine wirksame verkehrliche Entlastung von Hagsfeld und Rintheim bezahlt. Die Landesregierung und der Karlsruher Gemeinderat haben die Umsetzung des Projekts aus ideologischen Gründen seit Jahren blockiert, gleichzeitig aber keine Alternative realisieren können. Das alles geht zu Lasten der Bevölkerung“, so Wellenreuther. Bei der Gemeinderatsfraktion der SPD stößt die Entscheidung des Bundesverkehrsministierum hingegen auf Zustimmung. „Die Streichung der Nordtangente ist richtig und überfällig“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Parsa Marvi.

Zweite Rheinbrücke als wichtig eingestuft

Während der Bund einen Ausbau der Nordtangente nicht mehr vorsieht, ist der Bau einer zweiten Rheinbrücke in der Kategeorie „Vordringlicher Bedarf“ im Verkehrswegeplan enthalten. „Ich begrüße es, dass der Bund das Projekt einer zweiten Rheinbrücke mit Anschluss an die B36 auch im neuen Bundesverkehrswegeplan als vordringlichen Bedarf eingestuft hat“, sagte Ingo Wellenreuther.