Rastatt (pm/ms) Der Rastatter Gemeinderat entscheidet in seiner heutigen Sitzung über eine Machbarkeitsstudie für die geplante Erweiterung des Mercedes-Benz-Werks in Rastatt. Daimler plant bis 2022 die Produktion von Elektroautos und benötigt dafür mehr Flächen und neue Verkehrsanbindungen. Der BUND Landesverband Baden-Württemberg stellt sich gegen die Erweiterungspläne des Autobauers.
„Die von Daimler betriebene Erweiterung des Kraftfahrzeugwerks ins Landschaftsschutzgebiet ist nicht hinnehmbar“, so Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND. „Bereits die Ansiedlung des Daimler-Werks hat nicht wieder gut zu machende Schäden an Natur und Landschaft verursacht. Jetzt will Daimler den Flächenfraß in der Rastatter Rheinaue fortsetzen. Diesen Plänen wird der BUND als anerkannter Naturschutzverband entschlossen entgegentreten.“ Außerdem breche die geplante Erweiterung den Rastatter Kompromiss aus dem Jahr 1987, der die Ansiedlung des Autobauers ermöglichte.
„Rastatter Kompromiss“
Im so genannten „Rastatter Kompromiss“ war vor 30 Jahren ein „Ökologisches Maßnahmenkonzept“ verabschiedet worden, welches unter anderem den Schutz der verbleibenden Natur im Umfeld des Werks vorsah. Mit dem Plan einer südlichen Werkserweiterung im Landschaftsschutzgebiet bräche Daimler verbindliche Vereinbarungen aus dem Kompromiss. Der BUND fordert vom Autobauer die Pläne für einen Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet einzustampfen.
Zusätzliche Straßenanbindung im Widerspruch zu Naturschutz
Auch die ebenfalls von Daimler vorgestellten Pläne für eine zusätzliche Straßenanbindung des Werks Rastatt würde laut BUND im Widerspruch zu Umwelt- und Naturschutz stehen. Im Bereich der diskutierten Südanbindung des Daimler-Werks Rastatt lägen drei Naturschutzgebiete sowie ein Wildtierkorridor.