Bombardierung jährt sich zum 77. Mal: Pforzheim gedenkt des Luftangriffs 1945

Pforzheim (pm/msc) Am heutigen Mittwoch findet in Pforzheim der Gedenktag anlässlich des Luftangriffs der britischen Royal Air Force vor 77 Jahren statt. Zahlreiche Veranstaltungen sind geplant, einige davon finden online statt. 

22 Minuten dauerte am 23. Februar 1945 der Luftangriff der britischen Royal Air Force, bei dem rund 18.000 Pforzheimerinnen und Pforzheimer ihr Leben verloren und der das Gesicht der Stadt für immer verändern sollte. 77 Jahre nach dem verheerenden Bombardement gedenkt die Stadt Pforzheim am heutigen Mittwoch der Toten jener Nacht sowie allen Menschen, die den Verbrechen des NS-Regimes zum Opfer fielen.

Das diesjährige Programm steht unter dem Motto „Erinnern, Gedenken, Gestalten“ und wird von zahlreichen Akteuren begleitet. „An diesem Tag gedenken wir der mehr als 17.000 Toten, die der Angriff im von Nazi-Deutschland entfesselten Krieg in unserer Stadt forderte. Dieser Pforzheimer Schicksalstag ist für uns als Bürgerinnen und Bürger Mahnung und Auftrag zugleich, sich für die Demokratie und den Frieden einzusetzen, um so dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte nie mehr wiederholen kann. Ich danke allen, die sich am Programm rund um diesen für unsere Stadt so wichtigen Tag beteiligen und so das Gedenken lebendig halten“, erklärt Oberbürgermeister Peter Boch.

Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens werden einige der Gedenkveranstaltungen erneut in den digitalen Raum verlegt. Unter www.pforzheim.de/23februar können diese Veranstaltungen aufgerufen werden. Das traditionellen Gedenken auf dem Hauptfriedhof ist um 15 Uhr per Live-Stream zu verfolgen. Um 19.20 Uhr folgt ebenso online das „Abendgedenken für den Frieden“ mit einer Ansprache von Boch vom Wallberg aus. 30 Minuten später läuten für 20 Minuten alle Pforzheimer Kirchenglocken. In dieser Zeit wurde die Goldstadt damals bombardiert. Zeitgleich wird die Friedenstaube auf das Neue Rathaus und auf den Wartbergturm projiziert. Unter dem Motto „Lichter in der Stadt“ sind alle Bürger der Stadt dazu eingeladen, Kerzen an den Fenster, vor der Haustür oder im Garten aufzustellen, so dass ein dezentrales Lichtermeer entsteht. Das Lichtermeer auf dem Marktplatz findet aufgrund der Pandemie nicht statt.

Kundgebungen geplant

Der 77. Jahrestag der Bombardierung ist auch in diesem Jahr wieder Anlass für einige Kundgebungen. Für 17.00 Uhr ist ein Aufzug der Initiative gegen Rechts mit rund 200 Personen angemeldet. Eine weitere Demonstration ist eine halbe Stunde später am Hauptbahnhof geplant. Um 19.40 Uhr soll es wieder eine „Fackelmahnwache“ aus dem rechten Spektrum auf dem Wartberg geben.