Bilanz für 2018: Neuer Höchststand bei Verkehrswarnmeldungen

Stuttgart/Karlsruhe (pm/amf) Im baden-württembergischen Straßenverkehr sind im zurückliegenden Jahr so viele Warnmeldungen abgesetzt worden wie nie zuvor. Das geht aus der am Samstag veröffentlichten Bilanz des Landesinnenministeriums in Stuttgart hervor. Demnach gingen 2018 fast 50.000 Warnmeldungen ein, die meisten davon für die Autobahnen (34.231), gefolgt von den Bundesstraßen mit 10.828. 2015 lag die Zahl der landesweiten Warnmeldungen noch bei 41.329. Mit am stärksten betroffen im abgelaufenen Jahr waren erneut die A5 zwischen Basel und Karlsruhe und die A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe.

Lediglich auf dem A6-Streckenabschnitt zwischen Mannheim und Heilbronn wurden 2018 mehr Warnmeldungen abgesetzt. Die Gründe für die landesweite Zunahme sieht Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) zum einen im Anstieg des Fahrzeugverkehrs, zum anderen würden die Menschen Verkehrsstörungen heutzutage schneller und umfassender melden.

Die Störungen lassen sich nach Angaben des Ministeriums dabei mehrheitlich auf mehrere Großbaustellen zurückführen. Mit 30 Kilometern Länge ist im Oktober 2018, verursacht durch einen Unfall, auf der A5 von Basel in Richtung Karlsruhe, zwischen den Anschlussstellen Bad Krozingen und Freiburg-Süd, der längste Stau gemeldet worden. „Bilden Sie bei Stau generell eine Rettungsgasse für die Einsatz und Rettungsfahrzeuge. Auch bei Schnee- und Eisglätte ist dies für die Räum- und Streufahrzeuge erforderlich“,  appellierte Strobl an die Autofahrer bei der Präsentation der Bilanz am Samstag in der Landeshauptstadt.

Die Zahl der Falschfahrerunfälle ist 2018 auf 44 gestiegen, 2017 waren es noch 33 gewesen. In 28 Fällen ist dies mit einem Blechschaden glimpflich ausgegangen, bei den restlichen Falschfahrerunfällen sind zwei Menschen ums Leben gekommen, fünf haben schwere und 21 leichte Verletzungen erlitten. „Die Zahl der Falschfahrermeldungen hat mit 350 zwar den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013, in dem es 410 gab. Angesichts der steigenden Zahl der Falschfahrerunfälle und der schwerwiegenden Folgen für die Opfer kann das nichts sein, über das wir uns freuen. Daher appelliere ich nachdrücklich dafür, Falschfahrer sofort bei der Polizei zu melden. In dieser Situation zählt jede Sekunde. Je schneller die Warnmeldungen bei den anderen Verkehrsteilnehmern sind, desto besser können sich diese auf die Gefahr einstellen. Dann gilt es, nur den rechten Fahrstreifen zu benutzen“, sagte Innenminister Strobl.

Wie jedes Jahr hat die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst auch wieder Kurioses zu berichten. Neben exotischen Tieren, wie beispielsweise Zebu-Rindern oder einem Pfauenpaar, welches der Polizei auf der B294 zwischen Freudenstadt und Pforzheim immer wieder entwischte, oder verlorener Ladung jeglicher Art, mussten die Verkehrsteilnehmer vor einem Mann mit Rasenmäher auf dem Standstreifen und einem Rollstuhlfahrer auf der Fahrbahn gewarnt werden.

Die Zahl der festgestellten Fahrradfahrer auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen ist auf 285 (303) gesunken. „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Radfahrer auf Autobahnen unterwegs sind. Sie haben dort nichts verloren und sie gefährden sich und andere Menschen im Straßenverkehr“, so Strobl.

Die Gefahrenmeldungen wegen Gegenständen auf der Fahrbahn sind wieder angestiegen. Sie nahmen 2018 um 2.395 auf 20.687 Meldungen zu. „Unzureichend gesicherte Ladung kann sich im schlimmsten Fall sehr schnell zu einer tödlichen Gefahr entwickeln“, sagte der Innenminister und forderte zu einer sorgfältigen Ladungssicherung auf.