BG Karlsruhe: Dischler sieht Insolvenz vom Tisch

Karlsruhe (pm/pas) Wer denn nun bei der BG Karlsruhe das Sagen hat, wird nach zwei turbulenten Tagen mit unterschiedlichen Auffassungen unter den Gesellschaftern möglicherweise erst vor Gericht geklärt. Der gegen den Widerstand der Mehrheitsgesellschafter Gottfried Greschner und efa Tankstellen in einer Versammlung am Montag zum kommissarischen Geschäftsführer ernannte Matthias Dischler drückt aber aufs Tempo. Greschner hatte Dischler am Dienstagnachmittag noch dazu aufgefordert, bis zur rechtlichen Klärung keine Rechtsgeschäfte oder Handlungen für die BG vorzunehmen.

In einer Stellungnahme, die Dischlers Pressesprecher am Morgen im Namen der BG Karlsruhe verschickte, äußert er sich zur finanziellen Lage des angeschlagenen Vereins. Eine Insolvenz sei vom Tisch heißt es. Trotzdem kündigt er Sparmaßnahmen an. Aus Kreisen des Vereins war zu hören, dass Discher neben Ex-Geschäftsführer Torsten Daume direkt am Dienstagmorgen seinem kompletten Stab die Kündigung zustellen ließ. In der Pressemitteilung heißt es nur: „Durch den Abstieg in die ProB kann die Geschäftsstelle nicht im bisherigen Umfang aufrechterhalten bleiben.“ Nach Informationen der BNN hat auch der kaufmännische Leiter der BG, Peter Mayer, seinen Vertrag gekündigt.

Bei der Aufarbeitung der wirtschaftlichen Lage sieht Dischler die BG auf dem richtigen Weg. Er widerspricht in der Stellungnahme Daumes Darstellung, der Verein habe rund 150.000 Euro Schulden – konkrete Zahlen könne er aber bislang noch nicht nennen. Die Zahlung der Gehälter sei durch ein 60.000 Euro-Darlehen abgesichert, das die Gesellschafterversammlung am Montag bewilligt habe.

„Unverantwortliche Veröffentlichung falscher Zahlen“

„Bei den Einnahmen werden wir auf ungefähr 1.050.000 Euro kommen. Da noch einige strittige Punkte zu klären sind, kann bei den Ausgaben noch keine abschließende Beurteilung erfolgen. Ich schätze, dass der Verlust bei ungefähr 50.000 bis 70.000 Euro liegen wird. Das ist nicht wirklich toll, aber damit liegen wir in jedem Falle unter dem zu Beginn des Geschäftsjahres vorhandenen Eigenkapital von 89.000 Euro“, lässt sich Dischler zitieren. Damit stehe fest, dass die BG Karlsruhe formal nicht überschuldet sei. „Ich kann allen Gläubigern versichern, dass eine Insolvenzgefahr weder besteht, noch zu irgend einem Zeitpunkt bestanden hat.“

Dem geschassten Geschäftsführer Torsten Daume wirft er „die unverantwortliche Veröffentlichung falscher Zahlen“ vor. Daume selbst war für eine Stellungnahme am frühen Morgen noch nicht zu erreichen.