Bestnoten für die Karlsruher Fernwärme

Karlsruhe (pm/ij) Die Karlsruher Fernwärme hat durch den hohen Anteil an Abwärme einen sehr guten Primärenergiefaktor von nur noch 0,26. Das hat ein unabhängiger Gutachter den Stadtwerken bestätigt.

Wie die Stadtwerke Karlsruhe weiter mitteilen, ist das ein Spitzenwert für ein fast 190 Kilometer langes städtisches Fernwärmenetz, mit dem das Unternehmen über 32.300 Wohnungen und zahlreiche Betriebe versorgt.

Im Vergleich hat Heizöl einen Primärenergiefaktor von 1,1. Dieser Faktor beschreibt das Verhältnis der eingesetzten Primärenerige zur abgegebenen Endenergie. Dabei gilt: Je kleiner der Primärenergiefaktor, desto umweltschonender und effizienter ist der Energieeinsatz.

Mit dem niedrigen Primärenergiefaktor ist die Karlsruher Fernwärme laut dem EEWärmeG fast den erneuerbaren Energien gleichgestellt. Somit können Bauherren kostensparend planen. Auch die Anforderungen der verschärften Energie-Einsparverordnung 2016 für Neubauten erfüllt die Fernwärme in der Fächerstadt spielend.

Der gute Wert resultiert daraus, dass die Karlsruher Fernwärme nach der Erweiterung der Wärmenutzung aus der Mineraloelraffinerie Oberrhein seit Beginn dieser Heizperiode zu über 90 Prozent aus Industrieabwärme und aus Kraft-Wärme-Kopplung stammt. Im Wärmenetz Nord, das Knielingen und Neureut zu 100 Prozent mit Abwärme versorgt, liegt der Wert sogar bei nahezu 0,02.

Die Karlsruher Fernwärme punktet aber nicht nur beim Primärenergiefaktor. Auch beim spezifischen Feinstaub-, Kohlendioxid- und Stickoxidausstoß spielt sie in der ersten Liga. So schneidet sie zum Beispiel im Vergleich zu Heizöl beim CO2-Ausstoß 5 mal, beim Ausstoß von Stickoxiden 10 mal und beim Feinstaub 8 mal besser ab.

Vergleicht man sie mit dem beliebten Holzofen, den sich immer mehr Menschen zusätzlich zur Zentralheizung in die Wohnung stellen, schneidet die Karlsruher Fernwärme zwar beim CO2-Ausstoß etwas schlechter ab, bei den Stickoxiden aber 16 mal und beim Feinstaub sogar 100 mal besser als Stückholz und immerhin noch 50 mal besser als Pellets. Diese Zahlen sollten zu denken geben, denn allein in Deutschland sind jedes Jahr rund 35.000 Todesfälle* auf die Belastung der Atemluft mit Ozon und Feinstaub zurückzuführen. Die Hauptquelle für Feinstaub sind zwar der Verkehr, Industrieprozesse und der Schüttgutumschlag. Aber Experten schätzen, dass bis zu 15 Prozent der Feinstaubemissionen aus Kaminöfen oder anderen Festbrennstoffheizungen stammen.

 *Quelle: FAZ, Sept. 2015