Karlsruhe (pm/da) Das Leitsystem für Blinde im künftigen Belag der Haltestelle Marktplatz soll schwarz werden. Das hat der Planungsausschuss am Donnerstagnachmittag beschlossen. Durch den Kontrast zwischen hell und dunkel sollen Menschen mit einer Sehbehinderung auf ihrem Weg unterstützt werden.
,,Die Belange der Sehbehinderten haben Vorrang vor der Ästhetik“, schreibt die Stadt Karlsruhe in einer Mitteilung. Zwar sei das schwarze Leitsystem gestalterisch ein gewisser Stilbruch, es dürfte aber keine Kompromisse in Bezug auf die Barrierefreiheit geben. Mit seiner Entscheidung folgte der Planungsausschuss unter dem Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert den Wünschen des Beirats für Menschen mit Behinderungen und der kommunalen Behindertenbeauftragten. Mit diesen will die Verwaltung auch das Leitsystem für die Kaiserstraße besprechen.
Blindenbeirat kritisiert künftiges Aussehen der Kaiserstraße
Ende Mai hatte der Karlsruher Blindenbeirat Kritik am künftigen Straßenbelag in der Innenstadt geübt. Zu kontrastarm sei er und werde so zum Hindernis für Menschen, die eine Sehbehinderung haben. In seiner Sitzung am Donnerstag sprach sich nun der Planungsausschuss für eine kontrastreiche Gestaltung des Bodenbelags aus, um so Menschen mit einer Sehbehinderung die Orientierung zu erleichtern.
Auch die Farbigkeit des Zierbandes selbst sowie des übrigen Plattenbelags auf dem Marktplatz und in der Kaiserstraße war nach Angaben der Stadt Thema im Ausschuss. So sollen für das Zierband nun alle auf der Musterfläche in der Kreuzstraße verwendeten Steine eingesetzt werden. Damit könne die gewünschte Lebendigkeit des Zierbands auch über die Jahre erhalten werden. Die Testfläche in der Kreuzstraße, die der Untersuchung der Funktionalität, Haltbarkeit und des Arbeitsaufwands diene, habe gezeigt, dass die Farbigkeit der Steine im Laufe der Zeit deutlich abnehme, daher sei der Ausschuss von seiner ursprünglichen Überlegung abgekommen, auf die dort verlegten dunkelgrauen Steine zu verzichten. Im Gegensatz zum Zierband soll der seitliche Plattenbelag in Form und Farbe homogener gestaltet werden, weshalb die Stadt hier auf eine einheitliche Oberfläche sowie eine Farbpalette ohne graue Platten setzt.