Karlsruhe (fro) Nach dramatischen Schlussminuten trennten sich der Karlsruher SC und der SC Freiburg am 10. Spieltag mit 1:1. Im ersten badischen Zweitligaderby seit 8 Jahren war der Karlsruher SC über 90 Minuten die spielbestimmende Mannschaft, vermochte jedoch einmal mehr nicht, die eigenen Torchancen effektiv zu nutzen. Die Gäste aus Freiburg enttäuschten – erzielten jedoch spät die Führung durch Petersen (90. Minute). Nur Augenblicke schlug der KSC durch Manzon zurück (91.) Sekunden später war die Partie beendet.
Karlsruher Dominanz
Ohne Kapitän Dirk Orlishausen ging die Mannschaft ins badische Derby. Der Torhüter hatte sich kurz vor der Partie am Kniel verletzt. René Volath vertrat ihn. Die erste Halbzeit verlief überraschend einseitig: Der KSC machte das Spiel, der Tabellenführer aus dem Breisgau brachte offensiv kaum was zu Stande. Totz viel Ballbesitz sprangen beim KSC allerdings nur wenige Chancen raus. In der fünften Minute setzte Dominic Peitz einen Kopfball (nach Valentini-Ecke) übers Tor. Der erneut stark aufspielende Dimitrij Nazarov scheiterte mehrmals mit Distanzschüssen (29., 31.). Die Defensive des KSC blieb weitgehend fehlerlos. Taktisch hatte Kazcunski seine Mannschaft so eingestellt, dass Freiburg bei Ballbesitz ideenlos wirkte. 0:0 zur Pause.
20 Minuten dauerte es nach der Pause, bis wieder Schwung in die Partie kam. Wieder war der KSC die Mannschaft, die für Belebung sorgte. Jimmy Hoffer lief allein auf das Freiburger zu, drehte aber ab anstatt direkt zu schießen (67.). Nach einem Ecknall war es erneut Peitz der einen wuchtigen Kopfball aufs Tor brachte – Freiburgs Keeper Alexander Schwolow kratzte den Ball von der Linie (72.). Der eingewechselte Torres vesuchte es mit einem Distanzschuss – ebenfalls ohne Erfolg (74.).
Der KSC hätte die Führung inzwischen längst verdient gehabt. Von Freiburg war weiter wenig zu sehen – obwohl Trainer Christian Streich drei mal gewechselt hatte. KSC-Torwart René Vollath musste nie ernsthaft eingreifen.Sein Gegenüber Schwolow hingegen war einmal mehr in der 86. Minute gefordert, als er nach Freistoß von Valentini einen Kopfball von Manuel Gulde noch so eben über die Latte lenkte. In der 90. Minute dann der Schock: Nach einem Eckball köpfte Nils Petersen an einem verdutzten Vollath vorbei zur Führung ein. Wer dachte, dass der KSC einmal mehr in den Schlussminuten Punkte verspielt, sah sich jedoch getäuscht: Im direkten Gegenzug belohnten sich die Karlsruher für ihren beherzten Auftritt: Vadim Manzon, der erst in der Schlussphase eingewechselt wurde, drückte eine Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Manuel Torres per Kopf über die Linie.
Mit einer dramatischen Schlussphase entschädigte das Team die Zuschauer für ein eher mittelmäßiges Derby, das lange auf Tore warten musste. Der KSC spielte somit zum dritten Mal in Serie Unentschieden und glich wie in Heidenheim in der Nachspielzeit aus. Insgesamt wartet die Elf von Trainer Markus Kauczinski seit sechs Spielen auf einen Sieg.
Karlsruher SC:
Vollath – Valentini, Gulde, Mauersberger, Kempe – Prömel, Peitz – Barry, Nazarov, Yamada – Hoffer
Trainer: Markus Kauczinski
Bank: Stritzel, Stoll, Traut, Gouaida, Torres, Krebs, Manzon
SC Freiburg:
Schwolow – Mujdza, Höhn, Kempf, Günter – Höfler, Abrashi – Frantz, Philipp – Guédé, Petersen
Trainer: Christian Streich
Bank: Klandt, Hedenstad, Kleindienst, Schuster, Föhrenbach, Grifo, Hufnagel
Zuschauer: 27000
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Assistenten: Christian Gittelmann, Marcel Schütz, Torsten Bauer (4. Offizieller)