Baden-Baden (che) Der Oberbürgermeister der Stadt Baden-Baden Wolfgang Gerstner (CDU) hat heute offiziell zu den Vorwürfen Stellung genommen, die Stadt sei dabei, das Neue Schloss in eine „Verschandelung“ zu verwandeln. Die aktuellen Pläne sehen vor, den ehemaligen Markgrafen-Sitz in ein Luxushotel zu verwandeln. Außerdem soll im Schlosspark ein Wohnkomplex entstehen.
„Es sind viele Emotionen, leider aber auch viele Unwahrheiten im Spiel“, zeigte sich Gerstner auf der einen Seite verständnisvoll, auf der anderen auch schwer enttäuscht von den Ereignissen der vergangenen Woche. Seine Unterschrift unter dem Vertrag, den die arabische Investorin dazu verpflichtet, ein Finanzierungskonzept für das „neue“ Neue Schloss vorzulegen, war von dem Freundeskreis „Rettet das Neue Schloss!“ hart kritisiert worden (wir berichteten). Die Stadt sei mit den Planungen überfordert, heißt es von den Verantwortlichen des Freundeskreises. Mit einer Petition will man das Bauvorhaben noch verhindern: „Bitte helfen Sie mit, diese unglaubliche Verschandelung unseres so wichtigen badischen Erbes zu verhindern, in deren Folge eine Verunstaltung des gesamten Schlossberg-Areals stünde und die weltberühmte Stadtsilhouette bald Vergangenheit wäre“, heißt auf der Homepage von „Rettet das Neue Schloss!“.
Der Oberbürgermeister sieht sich hingegen in seiner Entscheidung bestätigt. Auch das Land Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Karlsruhe haben vor der Unterzeichnung des Vertrages grünes Licht gegeben. „Ich fühle mich in meinem Amt auch ein Stück weit verpflichtet, gemeinsam mit dem Gemeinderat gestalterisch den Weg ein Stück weit zu öffnen, damit auch neue Entwicklungen möglich sind“, steht Gerstner zu den derzeitigen Plänen.
Christoph Heck hat die Pressekonferenz besucht und einen etwas angesäuerten Oberbürgermeister getroffen:
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