Baden-Baden (pm/da) Die Gewerkschaft ver.di und die Kirchen begrüßen die Entscheidung der Stadt Baden-Baden, keine Verkaufsoffenen Sonntage zum Orthopäden Kongress und zur medizinischen Woche mehr zu veranstalten. ,,Jahrelang hat die Gewerkschaft ver.di gegen diese beiden verkaufsoffenen Sonntage rechtliche Bedenken geäußert und darauf hingewiesen, dass der Orthopäden Kongress und die medizinische Woche keinen verkaufsoffenen Sonntag nach den Kriterien des Ladenöffnungsgesetzes rechtfertigten,“ sagte Thomas Schark, Fachhandelsekretär von Verdi. Auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Baden hält den Feiertag für ein schützenswertes Gut.
Weil die Stadt erklärt hatte, zu den genannten Anlässen keine Verkaufsoffenen Sonntage durchzuführen, sieht ver.di das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht als erledigt an. Ver.di bezeichnet den größten Teil der sonntäglichen Shoppingevents als ,,kommerziell motiviert“; sie könnten deshalb aus Sicht der Beschäftigten und der Gewerkschaft nicht unterstützt werden. ,,Der Sonntag ist der einzige Tag, der den Familien als geschützter Zeitbereich verblieben ist. Gerade Frauen, die überwiegend im Einzelhandel arbeiten, tragen die Hauptlast der Familienarbeit und sind durch die langen Öffnungszeiten schon genügend aus dem normalen Familienleben herausgerissen“, so ver.di.
Sonntag als Familientag und Tag der Besinnung
,,Grundsätzlich begrüßen die Kirchen der Arbeitsgemeinschaft die Reduzierung der ,Verkaufsoffenen Sonntage‘ und werben sie dafür, Konzepte zu suchen, die ,Verkaufsoffene Sonntage‘ verzichtbar machen“, äußerte sich Pfr. Thomas Weiß, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Baden-Baden. Die Kirchen bezeichneten den Sonntag als ein ,,zu schützendes Gut“, ein Tag, an dem Familie und Freunde zusammenkommen können. Außerdem böte der Tag nach einer arbeitsreichen Woche die Möglichkeit zur Besinnung und die Gelegenheit, sich ehrenamtlich in Vereinen zu Engagieren. Über drei Millionen Beschäftigen im Einzelhandel wird das nach Angaben von ver.di verwehrt, weshalb aus Sicht der Gewerkschaft die Sonntagsarbeit auf das Notwendigste reduziert werden sollte.