Baden-Baden (pm/amf) Wegen der bevorstehenden Amphibienwanderung hat die Stadt Baden-Baden im Grünbachtal, an der Katzsteinstraße im Bereich des Oberen Waldsees und am Eisweiher in der Waldseestraße Zäune aufgestellt, um die wandernden Tiere auf dem Weg zu ihren Leichgewässern vor dem Tod auf den befahrenen Straßen zu bewahren. Bisher waren nur wenige Tiere in den Eimern, was vermutlich am kalten Wind lag. Aber feuchtes Frühjahrswetter bringt die Tiere bald in Paarungslaune. Dann wird auch die Verbindungsstraße zwischen Ebenung und der Klosterschänke ab 19 Uhr gesperrt, wie die Stadt heute mitteilte.
Die mobilen Zäune hindern die Amphibien daran, auf die Straße zu gelangen. Sie werden gezwungen, an der Barriere entlang zu wandern und fallen dann in bodeneben eingegrabene Eimer. Von dort werden Sie von freiwilligen Helfern und Mitarbeitern des Fachgebietes Forst und Natur eingesammelt und sicher über die Straße und zum Laichgewässer gebracht. Im Teich angekommen, beginnen die Amphibien bald mit dem Laichgeschäft. Grasfrösche legen sofort los, Erdkröten lassen sich Zeit. Sie suchen zuerst Pflanzen oder ins Wasser ragende Äste, an denen sie ihre Laichschnüre befestigen können. Frösche legen ihre Eier in Ballen im seichten Wasser ab. Bis zu 3.000 Eier legt ein einziges Krötenweibchen. Das Männchen sitzt dabei auf dem Weibchen und befruchtet die Eier. Oft kann man diese „Doppeldecker“ schon während der Hinwanderung beobachten, denn die Paare finden oft schon auf dem Weg zusammen. Frösche und Kröten verlassen bald nach dem Laichen den Teich und wandern in den Laubwald, um dort den Sommer zu verbringen. Manche Männchen bleiben etwas länger und warten noch auf weitere paarungsbereite Weibchen. Auch auf dem Rückweg werden die Tiere von den Helfern wieder sicher über die Straße getragen.