B3-Lückenschluss: Umweltverbände kritisieren Landesregierung

Rastatt/Kuppenheim (pm/da) Mehrere Umweltverbände haben die Verkehrsplanung der baden-württembergischen Landesregierung in Rastatt und Kuppenheim kritisiert. „Nicht mehr LKW- und Autoverkehr, sondern weniger – das war und ist Ergebnis des Beteiligungsprozesses zur Werksentwicklung Rastatt. Das Landesverkehrsministerium wäre gut beraten, diese Ansätze aktiv zu unterstützen statt zu torpedieren“, äußert sich Klaus-Peter Gussfeld, Verkehrsreferent des Bunds für Umwelt und Naturschtz (BUND) Baden-Württemberg. Auch der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) gehören zu den Kritikern.

Konkret stören sich die Umweltverbände an der Positionierung des Landesverkehrsministeriums zum Vorhaben B3 Ortsumfahrung Kuppenheim; in dem Papier habe das Ministerium die bevorzugte und vorgezogene Planung dieses Vorhabens mit dem zusätzlichen Verkehr aufgrund der geplanten Daimler-Werkserweiterung in Rastatt begründet. „Tatsächlich hat jedoch Daimler bereits im Rahmen der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie zur Werksentwicklung in Rastatt mit der Umsetzung eines Maßnahmenkonzepts zur Verkehrsreduzierung und -verlagerung begonnen. So werden beispielsweise Güterverkehre nach Ungarn und Spanien vom LKW auf die Schiene verlagert“, so BUND-Regionalgeschäftsführer Hartmut Weinrebe. Daneben arbeite Daimler an weiteren Bausteinen eines umweltverträglicheren Mobilitätskonzepts, wie der Planung eines Gleisanschlusses für das Werk Kuppenheim sowie an Konzepten zur Verringerung des Berufspendlerverkehrs mit dem Auto.

B3-Lückenschluss keine Entlastung

,,Für uns ist es völlig unverständlich, verkehrte Welt, warum nun das Landesverkehrsministerium eine Straßenneubaumaßnahme bei Kuppenheim mit der Werksentwicklung in Rastatt begründet“, beleuchtet NABU-Kreisgeschäftsführer Martin Klatt die vorgezogene Straßenplanung. Aus Sicht der Umweltverbände führt der geplante Lückenschluss der B3 zu keiner hörbaren Lärmentlastung in Kuppenheim. Mit seinem Vorgehen verabschiede sich das Ministerium von einer objektiven Priorisierung der Straßenplanung; das Bauprojekt habe mit 22 von 100 Punkten hinten in der Liste der Bauvorhaben gestanden.