Ausflug ins kulinarische Elsass

Region (cm) In der Nähe eines Grenzgebietes zu leben, hat den großen Vorteil, dass sich die Besonderheiten einer anderen Kulturregion praktisch vor der eigenen Haustür befinden. Von Karlsruhe aus ist man mit dem Auto in weniger als anderthalb Stunden im Elsass. Entlang der Elsässischen Weinstraße kann man nicht nur historische Städte wie Strasbourg oder Colmar erkunden, sondern auch die traditionelle Trink- und Esskultur vor Ort genießen.

Eine Reise durch das Elsass ist zu jeder Jahreszeit empfehlenswert. Entdecken lässt sich die kleinste französische Region am besten mit dem Auto. Wer nicht mit seinem eigenen Pkw fahren möchte, hat die Möglichkeit, auf Portalen wie tuicars.com einen günstigen Mietwagen zu buchen. Die 170 km lange Weinstraße führt durch 70 verschiedene Weinbaudörfer und Städte und verläuft über Strasbourg und Colmar bis nach Mülhausen. Plant man entsprechende Übernachtungen ein, lassen sich bei den Winzern entlang der Route die berühmten Weine der Region verkosten. Das Elsass ist in erster Linie für seine Weißweine berühmt. Zu den beliebtesten Tropfen zählen der Riesling, Pinot Blanc (Weißburgunder), Gewürztraminer und der Pinos Gris (Ruländer). Als günstigster Wein gilt dort der „Edelzwicker“. Er besteht aus einer Mischung verschiedener Rebsorten, ist aber trotzdem eine gute Wahl.

Auch Biertrinker kommen auf ihre Kosten. 50 bis 60 Prozent des französischen Bieres entstammen dem Elsass, so auch die bekannteste Biersorte „Kronenbourg“, die in Strasbourg gebraut wird. Als Aperitif wird gerne ein „Almer“ gereicht – ein Bier mit einem Schuss Magenbitter. Wer es spritziger mag, sollte einen „Crémant d’Alsace“ bestellen. Dabei handelt es sich um einen typischen elsässischen Schaumwein, der – wie Champagner – in Flaschengärung hergestellt wird.

Elsässisch speisen – deftig und bodenständig

Das Elsass bietet sowohl moderne französische Spitzengastronomie in Sternerestaurants als auch klassische regionaltypische Gerichte in uriger Atmosphäre. Am besten kann man die traditionelle Küche in den „Winstuben“ kosten, den ehemaligen Weinkellern. Dort werden verhältnismäßig günstige Speisen angeboten, und zwar in für Frankreich untypisch großen Portionen. Wer eine elsässische Weinstube betritt, fühlt sofort die heimelige Atmosphäre und die Bodenständigkeit, die für die Region typisch sind. Unverwechselbar ist auch die markante Einrichtung mit Holzvertäfelungen, großen Fenstern und Holztischen mit karierten Tischdecken.

Die Nationalspeise des Elsass ist zweifellos das Sauerkraut „Choucroute“, im elsässischen Dialekt auch als „Sürkrüt“ auf den Speisekarten zu finden. Es wird zu jeder Jahreszeit und bei jeder Außentemperatur gegessen, traditionell mit Speck, Würstchen und Kartoffeln vermischt. In Krautergersheim, der Hauptstadt des elsässischen Sauerkrauts, findet jährlich im September sogar das „Fête de la choucroute“ statt, bei dem das erste Sauerkraut des Jahres im großen Rahmen mit Festtagsgottesdienst und Straßenumzügen gefeiert wird.

Typisch für Elsässer Gerichte ist, dass es keine Sättigungsbeilagen im klassischen Sinn gibt, allerdings wird zu jedem Essen stets Baguette gereicht. Kartoffeln sind im Gegensatz zur deutschen Küche gleichwertig mit anderen Gemüsen und werden häufig in kleinen Stückchen unter andere Beilagen vermengt. Eine ganz bekannte Hauptspeise ist „Baeckeoffe“ – zu Deutsch „Bäckerofen“. Dabei handelt es sich um ein Schmorgericht, das – häufig nur auf Vorbestellung – in jeder Weinstube serviert wird. Es enthält drei verschiedene Fleischsorten sowie Möhren, Kartoffeln und Speck. Früher wurde dieses Gericht in den Öfen der Bäcker zubereitet, was ihm seinen Namen verliehen hat. Andere traditionelle Speisen aus dem Elsass sind Weinbergschnecken oder „Coq au Riesling“ – Hähnchen in Weißweinsauce.

Für Vegetarier wird es in der elsässischen Küche bei den traditionellen Gerichten etwas überschaubarer. Als fleischlose Alternative werden häufig Spätzle mit Münsterkäse oder vegetarische Flammkuchen serviert. Der Klassiker – „Elsässer Flammkuchen“ – wird jedoch mit Sauerrahm, Speck und rohen Zwiebeln belegt.

Bildrechte: Flickr Winstub ‚A la ville de Paris‘ , Colmar Patrick Nouhailler CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten