Aus Solidarität mit der Ukraine: Karlsruher Rathaus soll in blau-gelb erstrahlen

Karlsruhe (pm/msc) Ab heute soll das Karlsruher Rathaus täglich in den Abend- und Nachtstunden mit den ukrainischen Nationalfarben blau-gelb angestrahlt werden. Das hat die Stadt am späten Nachmittag bekanntgegeben. Gleichzeitig hat die Fächerstadt angekündigt, die Städtepartnerschaft mit Krasnodar neu zu überdenken. 

„Es ist uns wichtig, ein deutliches Zeichen der Unterstützung für die von Zerstörung, Leid und Vertreibung betroffenen Bürgerinnen und Bürger der Ukraine zu setzen“, betont Oberbürgermeister Frank Mentrup. Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat seien in Gedanken bei den Menschen, die gerade um ihr Leben und ihre Freiheit fürchten. „Was wir längst für Geschichte hielten, ist mit einem Schlag grausame Realität geworden, ein Krieg in Europa. Dies macht uns zutiefst betroffen und besorgt“, so der OB weiter. Zugleich werde deutlich, welch hohes Gut der Frieden sei, bekräftigt er. Daher „wollen wir uns als Kommunalpolitikerinnen und – politiker weiterhin mit allen Kräften für die Erhaltung des Friedens einsetzen“. Neben der ukrainischen Flagge werde auch die Fahne der internationalen Vereinigung „Mayors for Peace“ gehisst. Das ist eine internationale Organisation von Städten, die sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben haben. Sehr erfreut zeigt sich der Oberbürgermeister, dass weitere Karlsruher Institutionen ihre Solidarität mit der Ukraine bekunden. Auch das Badische Staatstheater schließt sich mit einer blau-gelben Illumination des Bühnenturms an.

Trilaterale Städtepartnerschaft neu bewerten

Unter dem Eindruck des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine wolle die Stadtverwaltung außerdem die Beziehungen zur russischen Partnerstadt Krasnodar neu bewerten. Hierzu werde sich der Oberbürgermeister Anfang der Woche mit seinem Amtskollegen Mathieu Klein aus Nancy abstimmen, heißt es aus dem Rathaus. Die Städte Karlsruhe, Nancy und Krasnodar verbindet eine trilaterale Partnerschaft, deren fünfjähriges Bestehen in diesem Jahr gefeiert werden sollte. Die vom Oberbürgermeister vorletzte Woche in einer Videokonferenz mit seinem neuen Kollegen Andrey Alekseenko vereinbarten Projekte und Treffen in 2022 bedürfen einer Überprüfung und Abstimmung mit den Fraktionen des Gemeinderats. Ziel sei es, zum einen baldmöglichst eine gemeinsame Resolution auf den Weg zu bringen, um die Vorbereitung und Durchführung eines Angriffskriegs aufs Schärfste zu verurteilen. Zum anderen wolle sich die Stadt um nachhaltige Strategien für die Partnerschaft bemühen. „Wir unterstützen weiterhin persönliche Kontakte“, unterstreicht Mentrup, „aber offizielle Gespräche und Delegationsbesuche auf politischer Ebene können derzeit nicht stattfinden. Der Krieg gegen die Menschen in der Ukraine darf nicht als Normalität anerkannt werden“.