Andreas Fath am Ziel – Professor durchschwimmt Rhein

Furtwangen (pm/an) Als Andreas Fath (49), promovierter Chemiker und Professor für Physikalische Chemie und Analytik an der Hochschule Furtwangen (Baden-Württermberg), am heutigen Sonntag bei Hoek van Holland an der niederländischen Nordseeküste aus dem Rhein stieg, hat er gleich im doppelten Sinne sein Ziel erreicht: er hat seinen 1.231 Kilometer langen „Schwimm-Marathon im Dienst der Wissenschaft“ erfolgreich hinter sich gebracht – und dies auch noch in der Rekordzeit von 28 Tagen.

Zum anderen ist es ihm durch die spektakuläre Aktion gelungen, die Anschub-Finanzierung eines in seinem Forschungsgebiet an der Hochschule dringend benötigten Großanalysegeräts zu sichern, meldet die Hochschule Furtwangen. Aufgrund der breiten öffentlichen Resonanz des Projekts „Rheines Wasser“ hat die Hochschule Furtwangen ein großzügiges Angebot eines Unternehmens erhalten, das die Anschaffung des gewünschten Spektrometers sogar in einer höherwertigen Version für die weitere und auszubauende Forschungs- und Lehrarbeit möglich machen wird.
„Es war ein richtig gutes Gefühl, endlich das Salzwasser der Nordsee zu schmecken“, erklärte Prof. Dr. Andreas Fath. „Denn die letzten Etappen dieses Schwimm-Marathons waren richtig harte Arbeit. Umso glücklicher bin ich, dass sich die ganzen Anstrengungen und aller Aufwand gelohnt haben.“
Einzigartige Vermessung von „Vater Rhein“ Bei seiner Rhein-Tour der besonderen Art standen für den promovierten Chemiker    Forschung    und    wissenschaftliches    Erkenntnisinteresse    im Vordergrund.

Tatsächlich hat die Forschungscrew der Hochschule Furtwangen Tag für Tag mit unterschiedlichen Methoden Wasserproben gezogen. Diese werden gemeinsam mit Partnern vom Wetsus Institut    (Leeuwarden/Niederlande),    dem    Technologiezentrum    Wasser (Karlsruhe),    dem    Alfred-Wegener-Institut    (Helgoland),    dem Wasserforschungsinstitut Eawag (Dübendorf/Schweiz), von der Universität Bayreuth und der Scienion AG (Berlin) auf mehrere Hundert unterschiedliche Substanzen untersucht.
Substanzen im Analyse-Fokus Dabei kommen zum Teil ganz neuartige Untersuchungsmethoden und Analyseinstrumente zum Einsatz – so etwa ein Chip, mit dem sich bis zu 150 Mikroorganismen wie Krankheitserreger oder Bioindikatoren gleichzeitig nachweisen lassen. Neben der punktuellen Beprobung des Rheinwassers hat Andreas Fath mit Hilfe einer speziellen Kunststoffmembran, die während des Schwimmens an seinen Waden angebracht war, alle organischen Stoffe aufgenommen, mit denen er im Rhein in Berührung gekommen ist. „Die Membran kann man sich wie eine Fischhaut vorstellen“, erläutert Prof. Dr. Fath.

Vom Schwimmen hat Andreas Fath aber erst einmal genug. „Heute wird mit dem ganzen Team gefeiert, morgen geht es zurück in den Schwarzwald“, gesteht der verheiratete Vater dreier Söhne. „Und dann werden meine Familie und ich uns von den Strapazen dieses Rhein-Marathons erholen.“ Bei einem Urlaub am Wasser – wie könnte es auch anders sein!

Prof. Andreas Fath schwimmt den Rhein für Wasserproben ab