Pforzheim (pm/amf) In der Goldstadt bleibt das Wort „Streik“ derzeit weiterhin in aller Munde. Beim Stadtverkehr Pforzheim (SVP) drohen nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen Stadt und Verdi seit Dienstag neue Streiks im Busverkehr. Am heutigen Donnerstag hat Verdi nun auch in der Pforzheimer Amazon-Niederlassung zum ganztägigen Streik aufgerufen – unmittelbar vor Ostern.
„Auch wenn Amazon bisher jegliche Verhandlungen ablehnt, die Beschäftigten in Pforzheim lassen sich nicht entmutigen. Sie kämpfen gemeinsam mit Verdi für existenzsichernde Entgelte und Arbeitsplätze, die so gestaltet sind, dass sie auf Dauer ohne gesundheitliche Schäden ausgeübt werden können“, sagte Dirk Rindler, Verdi-Gewerkschaftssekretär für Amazon Pforzheim. Die Streikenden werden sich um 9.00 Uhr neben dem Amazon-Gelände zu einer Kundgebung versammeln. Als Redner wird unter anderem der stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross auftreten.
Im August 2015 hatte Verdi die Amazon-Geschäftsleitung in Pforzheim zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Amazon jedoch lehnt Verhandlungen bis heute ab. Verdi bewertet Amazon als ein Versandhandelsunternehmen, für das die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels einschlägig seien. Für die Mitglieder sollten nach Verdi-Auffassung daher auch die in der Branche gültigen tariflichen Ansprüche und Mindeststandards gelten.
Amazon beschäftigt in Pforzheim rund 700 Personen. Vor dem Weihnachtsgeschäft und durch Einsatz von zusätzlichen, befristeten Beschäftigten sind es bisweilen 900 bis 1.000 Personen. Bundesweit finden in diesen Tagen Streiks an weiteren Amazon-Standorten statt. In den vergangenen beiden Tagen kam es bereits zu Arbeitsniederlegungen in Bad Hersfeld, Leipzig und Koblenz.