Autofahrer sollten in diesen Wochen in Feld und Wald ganz besonders vorausschauend fahren: Ende Juli / Anfang August ist die Paarungszeit der Rehe. Das heißt, dass Ihnen jederzeit liebestolle Rehe unkontrolliert vor das Fahrzeug laufen können. Dem ersten folgt garantiert das zweite – also immer bremsbereit sein, meldet der Landesjagdverband e. V.
Verzichten Sie auf Ausweichmanöver; die gehen meist schlimmer aus als ein Zusammenprall. Lenkrad gerade halten und bremsen, wenn es der nachfolgende Verkehr zulässt. Nach Möglichkeit hupen und – wenn Tiere in der Dämmerung oder Dunkelheit auf die Fahrbahn laufen – abblenden, sonst fühlen sie sich im Lichtkegel gefangen und weichen nicht zur Seite aus.
Rund 20.000 Rehe, 3.000 Wildschweine sowie Tausende von Hasen, Füchsen und anderen Wildtieren sterben jedes Jahr in Baden-Württemberg kläglich im Straßenverkehr. Die Entsorgung übernehmen freiwillig die Jäger. Sie müssen die Tiere unschädlich beseitigen; Unfallwild ist vom Verzehr ausgeschlossen. In manchen, von Straßen zerschnittenen Jagdrevieren wird über die Hälfte des vorgeschriebenen Rehwildabschusses vom Straßenverkehr „erledigt“.
Ein rund 25 Kilo leichtes Reh hat bei einem Zusammenstoß mit 60 km/h ein Aufprallgewicht von 800 Kilo. Im Jahr 2013 wurden laut Statistischem Landesamt in Baden-Württemberg 207 Personen in Wildunfällen verletzt, 66 davon schwer. Auch Todesfälle hat es in den vergangenen Jahren gegeben.