Karlsruhe/Rheinstetten (pm/pas) Bernd Lucke hat bei der Jahresversammlung der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinschaft in der Messe Karlsruhe ein Grußwort gesprochen. Es sei Aufgabe der Politiker und der friedlichen Gläubigen, dem „verzerrten Bild des Islam“ in Deutschland entgegenzutreten, sagte Lucke. Es sei seine Aufgabe und die der Ahmadiyya. Bernd Lucke ist Gründer der islamfeindlichen Alternative für Deutschland (AfD) – damals ins Leben gerufen als Bündnis von Euro-Kritikern. Nach einem Führungs- und Richtungsstreit hatte er die Partei vor gut einem Jahr verlassen. Für die Partei ALFA will er 2017 im Bundestagswahlkampf als Spitzenkandidat ins Rennen gehen.
Neben seiner inhaltlichen Abgrenzung von der AfD nutzte Lucke die Grußworte auch für Medien- und Gesellschaftskritik. Er wünsche, dass die Jahresversammlung der Ahmadiyya so viel Medienaufmerksamkeit bekäme wie die Attentate von Paris, Brüssel, Nizza oder Würzburg. „Aber so funktioniert unsere Mediengesellschaft leider nicht.“ 30.000 friedlich versammelte Muslime erhielten nicht annähernd die selbe Würdigung in den Medien wie ein einzelner muslimischer Gewalttäter. Allerdings sei das, was die Medien berichten, wohl nur ein Abbild „von Veränderungen in unserer Gesellschaft“. Das führe für viele Zeitungsleser und Fernsehzuschauer zu einem schiefen, einseitig verzerrten Bild des Islam.