Bad Herrenalb (pm/msc) Zum Abschluss der Frühjahrstagung in Bad Herrenalb im Landkreis Calw hat die Landessynode der evangelischen Kirche in Baden beschlossen, den Bestand ihrer Gebäude auf bis zu 40 Prozent zu senken. Außerdem sollen bis 2040 alle Gebäude klimaneutral sein.
Bereits 2021 hatte die Landessynode beschlossen, den Gebäudebestand der Evangelischen Landeskirche Baden auf 30 bis 45 Prozent abzusenken. Mit dem Beschluss der Frühjahrstagung 2022 sei es nun möglich, den Kirchenbezirken genaue Quoten in Form einer Gebäudeampel zu geben, mit der sie in die weitere Liegenschaftsplanung gehen können: „Rote Gebäude“ könnten nicht mehr zentral mitfinanziert werden, „gelbe Gebäude“ sollen in der Bewertung zunächst zurückgestellt werden und „grüne Gebäude“ hätten eine Perspektive, weiterhin nachhaltig finanziert zu werden.
Bereits bis 2040, anstatt wie ursprünglich geplant 2050, sollen alle Gebäude der Evangelischen Landeskirche in Baden klimaneutral sein. Das Ziel sei es, die direkten CO2-Emissionen um 90-95% zu reduzieren. Ein Restbetrag von 10% der CO2-Emissionen könne durch nachhaltige, hochqualitative Kompensationsprojekte ausgeglichen werden. Die Synode erachte auch einen möglichst schnellen Ausbau von Photovoltaik auf allen Dächern der Evangelischen Landeskirche in Baden für nötig.
Außerdem beschloss sie die Gründung einer kircheneigenen Immobilienplattform zur wirtschaftlichen Verwertung und Entwicklung derjenigen Liegenschaften, die in den kommenden Jahren abgegeben, umgenutzt oder erweitert genutzt werden soll. Aus heutiger Sicht könnten dies bis 2050 etwa die Hälfte aller kirchlichen Liegenschaften betreffen. Am letzten Tag der Frühjahrstagung der Landessynode wurde auch eine Erklärung verabschiedet, die den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine scharf verurteilt.
„Mit den getroffenen Entscheidungen zur Ressourcensteuerung, zu den Möglichkeiten konkreter Formen der Zusammenarbeit in den Kirchenbezirken und der Möglichkeit, Immobilien auch langfristig in ‚Kirchenhand‘ zu halten, sind wir für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet“, erklärte Synodalpräsident Axel Wermke.