Abgezählt – Karlsruher Zoo macht Inventur

Karlsruhe (pm/an) Das Jahr 2015 war nicht nur für die Stadt Karlsruhe sondern auch für den zoo ein aufregendes Jahr. Dieser feierte sein 150. Jubiläum. Und pünktlich dazu eröffnete das Exotenhaus seine Pforten. Seitdem hat sich einiges im Zoo getan, wie die Inventur derzeit aufzeigt.

Auf einen Schlag wurde der Bestand bei Eröffnung des Exotenhauses um rund 2000 Tiere in knapp 100 Tierarten vergrößert. Und jetzt soll durchegzählt werden – der Zoo macht Inventur.
Bei Großtieren ist die Liste schnell abgehakt, bei den kleineren Bewohnern kann es aber dauern.  „Manchmal muss man dann auch mal schätzen“, denkt Zooleiter Dr. Mathias Reinschmidt etwa an den Schwarm Neonsalmler im Exotenhaus. Rund 200 Tiere waren es hier zur Eröffnung des Exotenhauses im Sommer.

Was die Inventur erschwert, ist für manches Tier Überlebensstrategie: Wo sind sie denn, ist ein beliebtes Suchspiel bei Zoogästen, wenn sie ins Terrarium der sieben Moosfrösche schauen, Tarnkönige in ihrem Moosreich. Genau nachschauen muss das Team von Exotenhaus-Revierleiterin Michael Gaum auch bei den Pfeilgiftfröschen: Obwohl mit grellen Warnfarben ausgestattet, müssen die Winzlinge erst einmal versteckt unter Blättern und Astwerk entdeckt werden. Schnell erledigt ist die Registrierung bei Einzeltieren. So ist die Krontaube noch unverbandelt, und auch bei der Kragentaube fehlt bislang der Partner. Wird hier ein Exemplar gesichtet, ist die Inventur für diese Art schon gelaufen.

Das Vogelrevier abzuzählen sei besonders aufwändig, heißt es in einer Pressemitteilung.  „Das Vogelrevier ist ein ‚dickes Buch‘ mit unzähligen Listenblättern“, erzählt der stellvertretende Amtsleiter Dr. Clemens Becker, der die Inventur managed. Wer etwa Gänse und Enten zählt, die frei im 20 Hektar großen Zoologischen Stadtgarten herumlaufen, muss gut zu Fuß sein. Wo sind die zwölf Hawaiigänse, sind es noch elf Weißwangengänse, was machen die Bestände der Spießente, Blauflügelente und Mähnengans? Kommen wir auf die 2014er Zahl von 193? Bei einem Bestands-Minus muss auch an Marder gedacht werden, die „ungebeten“ durch die Anlage streifen.
Biton und Cora haben Zoo verlassen
Alle Zählergebnisse werden in den nächsten Wochen mit dem Ist zum Stichtag 31. Dezember 2014 und den 2015 in den Revierbüchern dokumentierten Veränderungen abgeglichen – Geburten, Zugänge, Todesfälle, Leihgaben und Abgaben. Dann gibt es den Zoo in statistischen Zahlen.