9.000 Lehrkräfte werden heute arbeitslos

Stuttgart (pm/ame) Während sich heute 1,5 Millionen baden-württembergische Schüler über den Beginn der Sommerferien freuen, bedeutet das für 9.000 Lehrkräfte der Beginn der Arbeitslosigkeit. So enden heute die Verträge von fast 4.000 Pädagogen, zusätzlich werden 5.000 Referendare entlassen, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – kurz GEW – bekannt gibt.

Die Bildungsgewerkschaft setzt sich dafür ein, dem Beispiel von Rheinland-Pfalz zu folgen und ab 2019 ebenfalls die eigenen Saisonlehrer in den Ferien zu bezahlen. „Die Steuereinnahmen sprudeln. Trotzdem zeigt sich die grün-schwarze Landesregierung in Zeiten des Lehrermangels und des Unterrichtsausfalls als Arbeitgeber ohne Verantwortung“, kritisiert Doro Moritz, Landesvorsitzende der GEW. So läge es oft an den Saisonlehrern, dass der Unterrichtsbetrieb auch unter schwierigen Bedingungen und schlechterer Bezahlung aufrecht erhalten wird. „Die meisten werden nach den Ferien wieder am Lehrerpult gebraucht, trotzdem schickt sie die Landesregierung in die Arbeitslosigkeit.“

Grüne und CDU hatten im Wahlkampf 2016 versprochen, diese Lehrkräfte wie in einigen anderen Bundesländern auch in den Sommerferien zu bezahlen. Die GEW berichtet, dass immer wieder Lehrkräfte in benachbarte Bundesländer oder die Schweiz wechseln, weil sie dort bessere Arbeitsbedingungen vorfinden. Mit der neuen Regelung im Nachbarland werden Lehrkräfte in Regionen, die an Rheinland-Pfalz grenzen, abwandern. Dadurch wird sich der Lehrermangel in Baden-Württemberg voraussichtlich weiter verschärfen, schreibt die Gewerkschaft in ihrer Mitteilung an die Presse.