600 Mitarbeiter bei Harman-Betriebsversammlung

Karlsbad-Ittersbach (yb) Gestern fand in Langensteinbach eine nicht öffentliche Betriebsversammlung von Harman-Becker statt. Im Anschluss daran haben 600 Mitarbeiter die Möglichkeit ergriffen um mit dem Betriebsrat, der IG Metall und Günter Stotz vom Wirtschaftsministerium zu diskutieren.

Stotz informierte die Belegschaft, mehr als 600 Arbeitnehmer nahmen teil, über die Bemühungen des Wirtschaftsministeriums, den Standort für die Produktion vielleicht doch noch zu sichern. Viel zu berichten hatte Stotz dazu nicht. Lau Stolz fehlt es schlicht weg am Dialog mit der Konzernleitung in den USA.

Das könnte für Baden-Württemberg ein negatives Kapitel der deutsch-amerikanischen Industriegeschichte werden. In dieser Form, so Stotz vom weiter, sei das wohl noch nie passiert, dass ein Firmenchef aus den USA Anfragen nach einem Gespräch mit einem Wirtschaftsminister ignoriert. Über die Zukunft des Harman-Becker-Standortes in Karlsbad will Minister Nils Schmid mit dem Chef von Harman International Industries, Dinesh Paliwal, sprechen. Bis Ende 2015 soll in Karlsbad die Produktion komplett abgewickelt und nach Ungarn verlagert werden. 180 Arbeitsplätze wären davon betroffen. Wir haben berichtet.

„Wir geben nicht auf. Wir suchen weiter das Gespräch“, versprach Stotz. Auch die Gewerkschaft fordert laut Liane Papaioannou von der IG Metall und Betriebsrat Klaus Rupp: „Endlich klare Aussagen vom Konzernchef über die Zukunft des Harman-Standortes in Karlsbad“.

Am 19. November soll bei einem Einigungstermin entschieden werden, ob eine Betriebsvereinbarung kündbar ist, nach der bis Ende 2015 in Karlsbad produziert werden kann. Die Vereinbarung wurde von Arbeitgeberseite gekündigt – mit der Begründung, es handle sich um einen Kundenwunsch. Der Kunde wäre in diesem Fall Mercedes-Benz. Daimler indes will nach Stotz Auskunft davon nichts wissen: Man schreibe seinen Lieferanten nicht vor, wo sie zu produzieren haben.