Karlsruhe (pm/ms) Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beginnen Forscher damit Neutrinos zu wiegen. Die dafür konstruierte „Waage“ wiegt rund 200 Tonnen und soll heute in Betrieb genommen werden. Neutrinos sind überall: Die winzigen Elementarteilchen entstehen bei atomaren Zerfallsprozessen, etwa in der Sonne. Billionenfach prasseln sie ohne Unterlass auf uns ein – völlig unbemerkt. Die Teilchen sind nicht elektrisch geladen, durchdringen also Materie – daher ist es schwer die neutralen Teilchen zu wiegen, meldet das KIT .
Im vergangenen Jahr schlossen die Forscher den Versuchsaufbau für das Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment (Katrin) ab. Heute geht das 60-Millionen-Euro-Projekt in den Messbetrieb. Die Wissenschaftler nennen das Ergebnis „First light“, wenn der Detektor zum ersten Mal Elektronen misst. Die rasen durch die 70 Meter lange Anlage. Indem sie die Bewegungsenergie der Elektronen messen, können die Forscher indirekt die Masse der Neutrinos messen.
Neutrinos wichtig für Untersuchung des Kosmos
Die Neutrinos spielen eine wichtige Rolle bei der Untersuchung des Ursprungs der Materie und bei der Gestaltung der sichtbaren Strukturen im Kosmos. Ihre Masse, die über eine Milliarde Mal kleiner sein muss als die eines Wasserstoffatoms, ist ein wichtiger ; aber noch unbestimmter Parameter.