Karlsruhe (pm/amf) Die Kult- sowie die Grünen-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat haben sich für eine zusätzliche Ergänzung der städtischen Stellungnahme zum laufenden Planfeststellungsverfahren für eine zweite Rheinbrücke ausgesprochen. Die Fraktionen von Grünen, SPD, Kult und der Linken hatten bereits in der Gemeinderatssitzung Ende Oktober Antrag auf Ergänzung der Stellungnahme der Stadtverwaltung zur sogenannten „Brücke zwischen den Brücke“ – eine vom Gros des Gemeinderats bevorzugte Alternative zu einer zweiten Rheinbrücke weiter nördlich der bestehenden – gestellt. Die Entscheidung darüber wurde auf die Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag, den 22. November, verschoben.
Aus Sicht der Gemeinderatsfraktionen von Grünen und Kult soll der „hervorragende Entwurf“ der städtischen Stellungnahme durch folgenden Zusatz ergänzt werden: „Für eine tragfähige Entscheidung in Sachen Rheinbrücke bedarf es belastbarer Daten für alle Planungsfälle“. Die bisherige Planung zeichne sich durch eine ungenügende Tiefe und Genauigkeit der Erhebungen aus. Das sei bereits bei einem öffentlichen Faktencheck im Jahr 2011 festgestellt worden.
Die beiden Fraktionen stellen mit Kopfschütteln fest, dass die planenden Stellen in Rheinland-Pfalz ihren Prognosen weiterhin die Verkehrszahlen von 2010 zugrunde legen. „Diese Prognosen mit großer Steigerung des Verkehrs waren damals schon falsch, sind jetzt völlig überholt durch die stagnierende Verkehrsmenge und verzerren die Entscheidung zugunsten einer falschen Variante“, sagt Kult-Stadtrat Eberhard Fischer. Aus diesem Grund fordern Grüne und Kult eine ‚Eichung‘ der Prognosen an der aktuellen Verkehrsmenge und eine Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse über Zu- bzw. Abnahmen des Verkehrs. Zudem sei nicht geklärt, wie sich die Verkehrsflüsse durch die Stadt Karlsruhe bis hin zur Autobahn ändern würden, wenn die zusätzliche Rheinbrücke ohne Anschluss an die B36 gebaut werde.
Grüne und Kult sind überzeugt, dass die Lösung für eine jederzeit verfügbare leistungsfähige Rheinquerung nicht in einer zusätzlichen, sondern in der von der Stadtverwaltung bevorzugten „Brücke zwischen den Brücken“ liege. „Zwei sich jeweils selbst tragende Brückenhälften werden nacheinander errichtet; die erste Hälfte zwischen den aktuellen Brücken für Straße und Schiene, die zweite Hälfte als Ersatz der bestehenden Brücke“, sagt Fischer.