15-Jährige in Günther-Klotz-Anlage stundenlang misshandelt: Mädchengruppe überführt

Karlsruhe (pol/pas) Bereits Mitte Februar wurde in der Nähe der Günther-Klotz-Anlage eine 15-Jährige stundenlang von Gleichaltrigen misshandelt und gedemütigt. Sie wurde unter anderem mit Zigaretten verbrannt, in den See geworfen und dabei gefilmt sowie mit einem Messer bedroht. Erst einen Tag später vertraute sich die 15-Jährige ihren Eltern an, die Polizei hat nun die mutmaßlichen Täterinnen überführt.

Die 15-Jährige habe am 18. Februar einen Streit mit zwei Mitschülerinnen gehabt, teilt die Polizei mit. Diese hätten ihr vorgeworfen, ein T-Shirt gestohlen zu haben und so zunächst verbal bedroht. Auf einem Aktivspielplatz hätten die beiden Täterinnen schließlich ihr Handy gestohlen, sie anschließend in den angrenzenden See gestoßen und den Angriff gefilmt. Erst nach vier Stunden hätten die Angreiferinnen die völlig durchnässte Jugendliche gehen lassen – mit weiteren Forderungen, die am nächsten Tag zu erbringen seien.

Zigaretten auf dem Körper ausgedrückt

Am nächsten Abend warteten dann nach Polizeiangaben sogar sechs Mädchen auf die 15-Jährige. Sie sei mit einem Messer bedroht, geschlagen und getreten worden. Die 15 Jahre alte Hauptverdächtige habe sich die Füße küssen lassen, danach sei das Opfer in die Alb gestoßen worden. Drei Mädchen aus der Gruppe drückten Zigaretten auf dem Körper des Opfers aus, das Verbrennungen am Kopf, Oberkörper und den Händen erlitt. Zuletzt habe die Gruppe ihrem Opfer mit dem Tode gedroht, falls es zur Polizei ginge.

Am Abend habe sich die 15-Jährige ihren Eltern anvertraut, die sofort Anzeige erstatteten. Die 15 Jahre alte Hauptverdächtige saß bis Mitte März wegen Verdunklungsgefahr in Untersuchungshaft. Die Gruppe muss mit einer Anklage wegen Raub und gefährlicher Körperverletzung rechnen.