Karlsruhe (amf) Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – scheint dieser Tage das Motto zu sein beim Karlsruher SC. Gegen die Gäste aus Heidenheim mussten sich die Badener am achten Spieltag der laufenden Zweitliga-Runde am Samstagnachmittag zum zweiten Mal in Folge mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Die 1:0-Pausen-Führung der Hausherren durch Hofmann glich ausgerechnet der Ex-Karlsruher Marc Schnatterer in Durchgang zwei per Distanzschuss aus. Den möglichen Lucky Punch ließ der eingewechselte Pourié kurz vor Ende der regulären Spielzeit liegen. Damit verpassten es die Karlsruher, in der Tabelle an den Heidenheimern vorbeizuziehen.
Im Vergleich zum 1-1-Remis in Nürnberg aus der Vorwoche nahm KSC-Chefcoach Alois Schwartz eine Änderung in seiner Startformation vor: Den Platz als alleinige Sturmspitze im 4-1-4-1-System der Karlsruher nahm diesmal Philipp Hofman ein. Der seit sechs Spielen torlose Marvin Pourié musste zunächst Vorlieb nehmen mit einem Platz auf der Bank. Für den nach seinem Bänderriss nach wie vor nicht zur Verfügung stehenden Damian Roßbach durfte auf der linken Seite der Abwehrkette erneut der luxemburgische Nationalspieler Dirk Carlson von Beginn an ran.
In der Anfangsviertelstunde beherrschten die Hausherren das Spielgeschehen, was sich nicht zuletzt im frühen Eckenverhältnis von 3:0 zugunsten der Blau-Weißen niederschlug. Konkrete Torchancen blieben dabei aber Mangelware – gegen das Defensiv-Bollwerk der Heidenheimer fanden die Gastgeber zunächst keine Lücken. Das änderte sich in der 21. Spielminute, als Hofmann seinen Startelfeinsatz auf Anhieb rechtfertigte: Lukas Fröde setzte den Stürmer mit einem Pass in die linke Strafraumhälfte in Szene, Hofmanns im Fallen abgefeuerter Linksschuss streifte zwar noch den Schlappen von FCH-Keeper Müller, landete aber dennoch zur frühen 1:0-Führung der Hausherren im Netz. Keine sechs Minuten später stand der Torschütze erneut im Mittelpunkt des Geschehens – eine Flanke von Marc Lorenz nahm der 1,95 Meter große Neuzugang technisch sehenswert an – sein Drehschuss aus knapp fünf Metern Entfernung trudelte aber am langen Pfosten vorbei ins Toraus (27.).
Danach zogen sich die Hausherren zusehends zurück und überließen den Gästen aus Heidenheim mehr Räume im Mittelfeld. Das Team von Cheftrainer Frank Schmidt versuchte es immer wieder mit teils gefährlichen Flanken, die vom angestammten Innenverteidger-Duo Pisot/Gordon aber geklärt werden konnten (32./34.). In den letzten Minuten der ersten Hälfte plätscherte die Partie vor sich hin – mit einer 1:0-Pausen-Führung im Rücken ging es für die Mannen von Chefchoach Alois Schwartz foglich in die Kabine.
Schnatterer egalisiert, Pourié kopft drüber
Durchgang zwei begann ohne personelle Änderungen auf beiden Seiten. Die Karlsruher agierten in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel zunächst weiter abwartend und lauerten auf Konter. Eine Taktik, die allerdings nach hinten losging, denn keine zehn Minuten nach Wiederanpfiff war die KSC-Führung wieder dahin. Nach einem Pass von Dorsch hat der Ex-Karlsruher Marc Schnatterer auf halblinker Position freie Bahn – sein Rechtschuss aus knapp zwanzig Metern Entfernung wird von Gordon noch leicht abgefälscht und landet unhaltbar für KSC-Schlussmann Benjamin Uphoff im rechten Eck (53.).
Den ersten personellen und zugleich taktischen Wechsel der Partie nahm Schwartz in der Schlussviertelstunde vor: Manuel Stiefler musste Platz machen für Pourié (75.). Die Einwechslung ein klares Signal an die Mannschaft: Mit zwei nominellen Spitzen auf dem Feld sollten die drei Punkte doch noch im Wildpark behalten werden. Und kurz vor Schlusspfiff war es tatsächlich Pourié, der für den Heimsieg hätte sorgen können. Nach einer von Hofmann verlängerten Ecke kam Pourié am Fünfmeter-Raum zum Kopfball, der allerdings knapp über den Querbalken segelte (89.), sodass es am Ende bei einem insgesamt leistungsgerechten 1:1-Remis blieb.
Durch den Punktgewinn klettern die Karlsruher in der Tabelle – zumindest vorübergehend – zwei Plätze nach oben und belegen mit nun mehr elf Zählern auf der Habenseite den siebten Rang. Am kommenden Freitag gastieren die Badener beim Tabellensechzehnten Darmstadt 98 (Anpfiff 18.30 Uhr).