Karlsruhe (amf) Nach zuletzt zwei Siegen in Folge hat sich der Karlsruher SC am 24. Spieltag der laufenden Zweitliga-Runde die Punkte mit dem Gegner teilen müssen – vom Bundesliga-Absteiger Schalke 04 trennten sich die Badener am Samstagnachmittag mit einem 1:1-Unentschieden. Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Wildpark hatte S04-Torjäger Terodde die Knappen zunächst in Führung gebracht, ehe Choi für den verdienten Ausgleich der Badener sorgte.
Wie bei allen Erst- und Zweitligapartien an diesem Spieltag wurde auch im Karlsruher Wildparkstadion angesichts der russischen Invasion in der Ukraine zunächst eine Gedenkminute abgehalten – für den Frieden und als Zeichen der Anteilnahme, wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL) in ihrer am Donnerstag ausgesprochenen Empfehlung mitteilen ließ. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand an diesem Samstagmittag dabei auch das Dress der Gäste aus Gelsenkirchen. Der Bundesligaabsteiger hatte bereits im Vorfeld angekündigt, nicht mit dem üblichen Schriftzug des russischen Hauptsponsors Gazprom auf den Arbeitsklamotten aufzulaufen. Stattdessen prangte auf der Trikotbrust der Schalker diesmal schlicht der Vereinsname.
Bei den Hausherren nahm Cheftrainer Christian Eichner im Vergleich zu den vorherigen beiden siegreichen Partien gegen Nürnberg und in Kiel eine Änderung an der Startformation vor. An die Seite des finnischen Winterneuzugangs Daniel O’Shaughnessy gesellte sich in der Innenverteidigung diesmal Routinier Daniel Gordon. Christoph Kobald, der in der Vorwoche gegen Kiel mit einer Verletzung am rechten Oberschenkel ausgewechselt werden musste, konnte nicht rechtzeitig fit werden und verpasste auch den Sprung in den Kader. In der Sturmspitze wurde KSC-Torjäger Philipp Hofmann auch diesmal wieder flankiert von Benjamin Goller und Kyoung-Rok Choi.
In der Anfangsviertelstunde egalisierten sich beide Teams weitestgehend, die erste Torchance der Partie aber konnten sich die Knappen herausspielen. Nach einer Flanke von Bülter fiel das Spielgerät vor die Füße von Idrizi, dessen Flachschuss vom linken Strafraumeck konnte Außenverteidiger Heise aber entscheidend blocken (7.). Die Hausherren versuchten es in der Folge immer wieder über lange Bälle auf die offensiven Außen, insbesondere Benjamin Goller erwies sich als Aktivposten. In konkrete Torchancen konnten die Karlsruher das in den Anfangsminuten aber nicht ummünzen.
Terodde nickt ein – Choi gleicht aus
So waren es im Gegenzug die Schalker, die den ersten Treffer der Partie herbeiführten. Nach einer Ecke von links verlängerte Bülter das Leder im Fünfmeterraum auf den langen Pfosten, wo ein sträflich allein gelassener Terodde unbedrängt zur Gästeführung einnicken konnte (27.). Die Antwort der Gastgeber ließ aber nicht lange auf sich warten. Keine zehn Minuten später herrschte nach Toren wieder Gleichstand. Eine flache Hereingabe von Thiede in den Sechzehner wollte Choi mit einem Lupfer offenbar direkt weiterleiten an Goller, weil dieser aber im Abseits stehend wegblieb, war es Choi selbst, dem der Ball wieder vor die Füße fiel – mit seinem Abschluss aus kurzer Distanz ließ der Südkoreaner dem Schalker Keeper Fraisl keine Chance und vollendete zum 1:1 (34.). Mit diesem Spielstand verabschiedeten sich beide Mannschaft letztlich auch in die Halbzeitpause.
Während die Schalker in Durchgang zwei mit Drexler und Latza gleich zwei neue Kräfte brachten, kehrten die Gastgeber mit unverändertem Personal auf den heimischen Rasen zurück. Die zweite Hälfte war keine fünf Minuten alt, als Hofmann von Heise mit einer mustergültigen Flanke bedient wurde, der vergleichsweise schwache Kopfball des Goalgetters aus knapp sechs Metern aber landete direkt in den Armen des Schalker Keepers (49.). In der Folge flachte die Partie spielerisch etwas ab – zu sehen bekamen die Zuschauer im ausverkauften Wildpark vor allem zum Teil hart geführte Zweikämpfe. In der 72. Minute jedoch konnten die Gastgeber von Glück sprechen, als die Gelsenkirchener ihre bis dato dickste Chance in Hälfte zwei ungenutzt ließen. Eine Hereingabe von Ouwejan konnte Churlinov im Strafraum nur unsauber mit dem Kopf verarbeiten, sodass der ungefährliche Aufsetzer am Karlsruher Kasten vorbei ins Toraus trudelte.
In einer aufregenden Schlussphase sollte es schließlich keinem Team gelingen, noch etwas auf die Anzeigetafel zu bringen, sodass es schlussendlich beim 1:1 blieb. Mit nun mehr 33 Zählern auf der Habenseite belegen die Karlsruher vorerst weiterhin Tabellenplatz neun.
Für die Blau-Weißen geht es nun weiter mit zwei aufeinanderfolgenden Partien in der Freien Hansestadt. Am Mittwoch gastieren die Karlsruher zum Viertelfinal-Duell im DFB-Pokal beim Hamburger SV (Anpfiff 18.30 Uhr), bevor am Samstag der Ausflug ans Millerntor ansteht – dort werden die Badener vom Aufstiegsaspiranten St. Pauli empfangen (Anpfiff 13.30 Uhr).