Stuttgart (pm/ame) In Baden-Württemberg gilt seit gestern für 1,6 Millionen Schüler: Sommerferien und für gut 10.000 Lehrer: die Arbeitslosigkeit. Etwa 7.000 Referendar/innen und 3.000 befristet angestellte und für Krankheitsvertretungen eingesetzte Lehrkräfte werden zum Ferienbeginn von der Landesregierung entlassen, obwohl die meisten von ihnen im neuen Schuljahr wieder unterrichten werden.
„Die Lehrerinnen und Lehrer für die Vertretungen sind für die Schulen der Rettungsanker. Sie halten unter oft schwierigen Bedingungen und schlechter Bezahlung den Unterrichtsbetrieb in Baden-Württemberg aufrecht. Die meisten werden ab September wieder am Lehrerpult benötigt, werden aber trotzdem von der Landesregierung in die Arbeitslosigkeit geschickt. Auch die Schulleitungen hängen in der Luft, weil sie oft erst im September wissen, ob die Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr gesichert ist. Die meisten der fertigen Referendare können sich wenigstens angesichts der vergleichsweise guten Lehrereinstellung am September über eine Stellenzusage freuen. Aber
welcher andere Arbeitgeber entlässt seinen selbst ausgebildeten Nachwuchs erst einmal in die Arbeitslosigkeit? So wie die Landesregierungen seit Jahrzehnten agieren, geht kein guter Arbeitgeber mit seinen Fachkräften um. Wir erwarten, dass diese Praxis nach der Landtagswahl 2016 gestoppt wird“, sagte am Mittwoch (29.07.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg.